Nicht jeder Hund ist geeignet
Bei „Human-Dog“ in Vollbüttel können Interessenten ab Oktober in dreitägigen Blockseminaren mit ihren Hunden gemeinsam für den Besuchsdienst ausgebildet werden, die Ausbildung als Therapiebegleitteam dauert zweimal zwei Tage. Im September startet Peggy Poppen in ihrem Ausbildungszentrum mit den Eignungsfeststellungen, denn „am Anfang steht immer eine Wesensüberprüfung, ob der Hund überhaupt für die Ausbildung geeignet ist“, sagt Hundetrainerin Peggy Poppen. „Das ist nicht von der Rasse abhängig“, verweist sie auf „so genannte Kampfhunde“, die Besuchsdienste in Gefängnissen machen. „Ebenso gibt es Golden Retriever, die keinen Körperkontakt mögen – die sind dann nicht für eine solche Ausbildung geeignet.“
In der Ausbildung geht es dann um Versicherungs- und Hygienefragen ebenso wie um praktische Übungen mit den Vierbeinern, die in so genannten Leistungsnachweisen abgefragt werden. Bei erfolgreicher Teilnahme gibt es ein Zertifikat.
Die 40-Jährige bietet auch Welpenschule, Hundekursus und Dummyarbeit an, und Einrichtungen, die sich über Hundebesuch freuen würden, können sich bei ihr melden.
Am Samstag, 1. September, stellt sie sich und Human-Dog bei einem Tag der offenen Tür in der Raiffeisenstraße 2 in Vollbüttel vor. Von 12 bis 16 Uhr sind alle zwei- und vierbeinigen Interessenten willkommen, um sich die Einrichtung anzusehen und mit etwas Glück bei der Tombola einen der Preise für Mensch und Tier zu gewinnen – der Erlös der Tombola ist komplett für den Tierschutzverein bestimmt. Weitere Infos unter www.human-dog.de. tru
Tierischer Einsatz: Hunde tragen in Pflegeheimen zur Stabilisierung Kranker bei und bringen diese auf andere Gedanken. HAZ
AZ 10.08.2018
Papagei soll vielen Menschen helfen
Gino Angilotti hat einen Vogel, an dem sich viele Menschen erfreuen sollen. Mit seinem Gelbbrustara Fridolino hat der Klein Vollbütteler jedenfalls etwas Außergewöhnliches vor.
Klein Vollbüttel
Gino Angilotti hat einen Vogel, an dem sich viele Menschen erfreuen sollen. Mit seinem Gelbbrustara Fridolino hat der Klein Vollbütteler jedenfalls etwas Außergewöhnliches vor.
Schüchtern ist Fridolino nicht. Der sieben Monate alte Papagei bändelt in der Gifhorner Fußgängerzone gleich mit Polizeikommissarin Christin Behnke an. Er sitzt ihr auf der Schulter, laut Angilotti ein deutliches Zeichen für Sympathie. Allerdings muss die junge Beamtin etwas auf ihre Fingernägel achten. Und gut, dass sie keine Ohrringe trägt:
„Er knabbert alles an“, sagt Angilotti. „Er möchte wohl Materialtester werden.“
Doch Angilotti hat einen anderen Job für sein pfiffiges Kerlchen im Sinn. Denn abgesehen von dieser Neugierde „hat der Vogel keine Macke“, sagt der Klein Vollbütteler Tierfreund und Reiki-Meister, der das wissen muss. Er habe unter anderem etwa 50 Vögel vom Kanaren über Zwergfinken bis zum Papagei – alle aus Tierheimen und Privatbesitz. „Fridolino wurde mir angetragen, weil seine Vorbesitzerin keine Voliere bauen durfte.“ Und mit ihm könne er sich die Umsetzung einer alten Idee vorstellen. „Mit ihm kann man was machen.“
Angilotti bildet Fridolino zu einem Therapie-Vogel aus. „Wir besuchen Kindergärten und Altenheime.“ Auch im Kinderhospiz will er mit dem Papagei immer wieder mal für Abwechslung sorgen. Wie hoch soll die Gage sein? Da ist Angilotti noch nicht festgelegt. „Ich bin nicht so hinter Geld her“, sagt er angesichts der Sorgen in einem Kinderhospiz. Vielleicht laufe es auf Spendenbasis, immerhin fresse der Vogel ja auch etwas.
„Er ist jetzt auch kurz davor zu sprechen“, sagt Angilotti, wie weit der siebenmonatige Gelbbrustara ist. „Er muss alle Alltagsbegebenheiten kennen.“ Deshalb bummelt der Klein Vollbütteler mit Fridolino auf der Schulter durch die Gifhorner Fußgängerzone, geht mit ihm im Baumarkt einkaufen und radelt mit ihm – „Er hat die Nase im Wind“ – Angilotti ist sich sicher, auf dem richtigen Weg zu sein. Oft beobachte er, wie die Menschen mit gesenktem Kopf durch die Städte eilen. Und dann sehen sie den Papagei: „Die Leute kriegen plötzlich ein Lächeln ins Gesicht.“ Wenn er dann mit Kindern ins Gespräch komme, kläre er sie gern über artgerechte Tierhaltung und Umweltschutz auf. Und darüber, dass Fridolino kein Streicheltier ist. „Er ist zum Angucken.“ Es sei denn, der Papagei will wie bei der Kommissarin von sich aus nähere Kontakte knüpfen.
Von Dirk Reitmeister
Flirtender Papagei: Gelbbrustara Fridolino bändelt mit Polizeikommissarin Christin Behnke an. Quelle: Dirk Reitmeister
AZ 30.07.2018
So arbeıtet eın Hollywood-Cutter
Der Ex-Calberlaher Sven Pape stellt in Vollbüttel seine Projekte vor: Doku über Alt Right und Youtube-Kanal.
Vollbüttel. Fast genau ein ]ahr ist es her: Ein Rechtsextremer der amerikanischen Alt-Right-Bewegung raste bei einer Kundgebung in Charlottesville/Virginia mit einem Auto in eine Menschengruppe. Eine Frau kam dabei ums Leben, 19 wurden verletzt. Dieser Vorfall beschäftigt den gebürtigen Calberlaher Sven Pape beruflich: Er hat den Dokumentarfilm (Alt Right - Age Of Rage" (Alt Right - Zeit des Hasses) für den US-Regisseur Adam Bhala Lough geschnitten, der am 12. August in zwölf amerikanischen Metropolen in die Kinos kommt. Bei einer internen Veranstaltung der Video-Aktiven Gifhorn im Kinomuseum Vollbüttel hat er dieses Projekt und seinen Youtube-Kanal „This Guy Edits" vorgestellt.
Pape lebt seit 23 ]ahren mit seiner Familie in L.A., mitten in Hollywood, und arbeitet dort als Cutter und Regisseur. So hat er schon für James Cameron die 3D-Unterwasser-Doku „Die Geister der Titanic" in Szene gesetzt und war mit eigenen Filmen bei Festivals vertreten (zum Beispiel mit „L.A. Twister“ von 2004 und „Hollywood Kills“ von 2009.
Für „Age Of Rage" hatte das Filmteam von Lough tatsächlich die Vereinbarung mit der rechtsextremen Organisation Alt Right, sie ein Jahr begleiten zu dürfen. Im Mittelpunkt: Richard Bertrand Spencer, der Kopf der Bewegung. „Die war auch anfangs sehr interessiert und immer pünktlich beim Dreh“, erzählt Pape. Aber nach Charlottesville gab es einen Wechsel. „Spencer änderte sich und trank nachher bei den Dreharbeiten." Als Gegenpol holte sich Lough den bekennenden Antifaschisten Daryle Lamont Jenkins vor die Kamera.
Der Film, dessen ersten 20 Minuten Pape im Kinomuseum – quasi als Deutschlandpremiere - auf der Vollbütteler Leinwandpräsentierte, war im Frühjahr schon dreimal bei Festivals zu sehen. Pape: „Er ist super angekommen, die Kritiken waren wunderbar. Wir sind stolz auf den Film, er zeigt, was Sache ist." Zum Beispiel auch die Tragödie in Charlottesville selbst - das rasende Auto, die Rückwärtsfährt mit zerbeulter Front, die verletzten und geschockten Menschen, Ersthelfer im Einsatz. Auch die Besucher im Kinomuseum attestierten dem 46-jährigen: Toll geschnitten, sehr emotional! Kompliment!"
Wie genau Pape als Filmeditor arbeitet, das zeigt er seit einigen Monaten auch auf seinem Youtube-Kanal „This Guy Edits“. Die ldee für die ersten Schritte bei Youtube kam ihm, als es seine Tochter mit völlig unprofessionellen Spielzeugvideos innerhalb kürzester Zeit auf mehrere Tausend Klicks brachte - und ein paar Dollar über die dabei eingespielte Werbung verdiente. „Da dachte ich, das muss ich auch mal probieren."
Nach verschiedenen Experimenten mit Kaninchenfilmen und Produkttests kam der Filmemacher allerdings zu folgenden Schlüssen:
„Es gibt es kein Rezept, wie man Leute dazu bekommt, Videos lange zu schauen.“
Aber: „Du findest ein Publikum, wenn du eine gute Geschichte erzählst." Und tatsächlich gebe es eine neue Generation von Filmemachern, die mit Youtube Geld verdienen, ein paar hätten ihre alten Jobs dafür aufgegeben. Für andere sei es nur ein Hobby und bringe Taschengeld - „aber es funktioniert".
Der Ex-Calberlaher dachte jedenfalls, er müsse es professioneller machen. „Und egal, was das Thema ist, man muss eine Leidenschaft dafür haben." So kam für ihn nur das Schneiden von Filmen infrage – wo er übrigens eine noch unbesetzte Nische fand. „Es ist immer gut, der First Mover zu sein.“
Zunächst berichtete er über sich und seine Arbeitsweise, dann kamen Drehs über Kollegen zustande - darunter auch Josh Beal, der für die Szenen der Serien „House Of Cards" und „Counterpart" verantwortlich zeichnet.
Das Youtuben wird für Pape so zum profitablen Geschäft, denn bei solchen Projekten kommt mehr Geld über freiwillige Sponsoren herein als über Werbeeinnahmen.
Youtube, das könne jeder, sagt Pape, auch wenn man kein Profi ist. „Man muss nicht Experte auf höchstem Niveau sein. Man muss nur etwas mehr wissen als andere."
Man dürfe aber nicht zu enthusiastisch sein und gleich seinen Job dafür hinschmeißen. „Youtube ist nicht dein Freund!" Schon morgen könne das Unternehmen die Spielregeln ändern. „Es verfolgt eben andere Ziele als ich."
Sven Pape zeigte den Mitgliedern der Video-Aktiven Gifhorn im Kinomuseum, was er für Leinwand und Internet schneidet. Foto: Reiner Silberstein; BZV
GR 30.07.2018
Apfel-Möhren-Kekse: Kinder backen Naschereien für ihre Haustiere
Vollbüttel. In den schulfreien Sommerwochen lässt Isenbüttels Nachwuchs es sich gutgehen. Aber zehn Kinder dachten im Rabenspaß der Jugendförderung jetzt auch an andere – nämlich an ihre vierbeinigen Kumpels zuhause. Für die zauberten sie zusammen mit Laura Krull und Nicola Seil tolle Leckerlis.
„Wir bereiten vier verschiedene Sorten zu“, erklärte Krull. Denn was Nagetieren schmeckt, das mögen Katzen noch lange nicht. Und ähnlich geht es Hunden mit typischen Leckerlis für Pferde. „Die Rezepte haben wir aus Fachbüchern und dem Internet“, sagte Krull. Nacheinander setzten die Kinder – neun Mädchen und ein Junge – alle Vorschläge im Vollbütteler Treff um.
Für die Hunde-Leckerlis mischten sie Ei und Käse, für die Katzen-Snacks Thunfisch, Eiweiß, Vollkornmehl und Rapsöl. Die Pferde durften sich auf Plätzchen aus Äpfeln, Möhren, Haferflocken und Zuckerrübensirup freuen, die Nager auf Kekse aus Äpfeln, Möhren, Haferflocken und Bananen. „Im Grunde sind überall nur Zutaten drin, die Menschen auch essen würden“, sagte Krull.
Was nach dem Backen aus dem Ofen kam, sah gar nicht mal so schlecht aus: „Sind doch fast Chips. Die kann man bestimmt gut beim Fernsehen knabbern“, scherzte Krull. Das ermunterte einige Kinder mal selbst zu kosten, was sie ihren tierischen Lieblingen demnächst als Leckerli anbieten. Und wie war es? „Die schmecken ganz kurz nach Käse und dann nach gar nichts“, urteilte Ronja über die Hunde-Leckerlis. Betreuerin Nicola Seil war sich daher sicher, dass „mein Hund die ganz sicher nicht mag“. Die fertigen Leckerlis füllten die Kinder in Tüten. „Die können sie vorher noch bunt bemalen und beschriften“, sagte Seil. rn
Backen mal anders: Snacks für ihre Vierbeiner bereiteten zehn Kinder im Vollbütteler Treff zu. Ron Niebuhr
AZ 17.07.2018
Zwischen B 4 und Leiferde: L 320 ab Mittwoch wieder für den Verkehr frei
Arbeiten im Zeitplan – Jetzt müssen Autos wochenlang den Splitt festfahren
Kreis Gifhorn. Entlastung im Westen Gifhorns: Die L 320 zwischen der B 4 und Leiferde wird voraussichtlich am morgigen Mittwoch wieder für den Verkehr frei gegeben.
„Wir sind im Zeitplan“, teilt Henning Schwägermann von der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel mit. Die Einmündung an der B 4 sei bereits wieder frei. Dort sei die neue Fahrbahn der L 320 fertig, es fehle nur die Markierung. Die Bewohner der Ausbütteler Siedlung kämen somit wieder problemlos über die B 4 in ihr Wohngebiet.
Dem Abschnitt der L 320 kurz vor der Einmündung der B 4 hat die Landesbehörde eine neue Asphaltschicht verpasst, weil die Fahrzeuge dort beim Bremsen vor der Ampel auf Splitt keinen Grip gehabt hätten. Der Rest der L 320 bis Leiferde bekommt eine Fahrbahnsanierung per Splitt. Das heißt, dass mit dem Ende der Vollsperrung am Mittwoch die Bauarbeiten noch nicht abgeschlossen sind. Der Verkehr werde nun den Splitt fest fahren, sagt Schwägermann. Dazu werde das Tempo auf höchstens 40 beschränkt.
Mitte August sperrt die Landesbehörde die L 320 noch einmal für etwa einen Tag. Dann fege sie den restlichen Splitt ab, der nicht festgefahren wurde. Außerdem kommen die Markierungen drauf.
Ab morgen wieder offen: Die neue Splitt-Fahrbahn der L 320 ist fertig. Der Verkehr muss sie nun fest fahren. Cagla Canidar
AZ 17.07.2018