Kommt Rasenmähverbund?
Einige sind noch skeptisch
Nicht alle Mitgliedsgemeinden finden die Idee gut
Isenbüttel. Ein zentraler Bauhof für alle Mitgliedsgemeinden erscheint wenig sinnvoll. Einzelne Aufgaben aber könnten sehr wohl zentralisiert werden. Zum Beispiel die Rasenpflege auf Sportplätzen. Das allerdings stieß nicht bei allen Mitgliedern des Samtgemeinderats auf besonders viel Gegenliebe.
Es gehe um eine Gesamtfläche von 18,5 Hektar, sagte Bauamtsleiter André Schulz. Die setze sich im Wesentlichen zusammen aus den Sportplätzen der Gemeinden Isenbüttel, Ribbesbüttel und Wasbüttel sowie dem Parkplatz am Freibad in Edesbüttel und dem Bolzplatz an der Calberlaher Sporthalle. Letztere Flächen gehören beide der Samtgemeinde. Die Gemeinde Calberlah sieht keinen Bedarf, dem Rasenmäher-Verbund beizutreten. Sie hat ausreichend Gerätschaften und Mitarbeiter, um die Grünpflege selbst zu leisten.
Hans-Werner Buske (CDU) wunderte sich, dass aus Ribbesbüttel Bedarf bekundet worden sei, denn Sparpotential sei nicht zu erkennen. „Bei uns ist die Sportplatzpflege nämlich Sache der Sportvereine. Warum sollten wir jetzt dafür aufkommen?“ Und überhaupt hafte dem Vorhaben „so ein Geschmäckle nach Einheitsgemeinde an“, sagte Buske. Aus Wasbüttel dagegen kam Lob für den geplanten Verbund: „Das ist kein Vorgriff auf eine Einheitsgemeinde, sondern eine sinnvolle Sache. Wir hören endlich mit dem Gewurschtel auf und kriegen einen sauberen Schnitt“, sagte Hartmut Jonas (Grüne).
Angeschafft werden soll dafür ein straßenverkehrstaugliches Rasenmähgerät, sagte Schulz. Denn das muss immerhin 86 Kilometer zurücklegen, um alle Fläche zu erreichen und zu mähen.
Der Samtgemeinderat sprach sich bei sechs Enthaltungen dafür aus, den Rasenmäh-Verbund auf den Weg zu bringen, sofern auch die fraglichen Mitgliedsgemeinden zustimmen. rn
Rasenpflege zentralisieren? Die Samtgemeinde hat angeboten, große Flächen der Mitgliedsgemeinden – etwa die Sportplätze – zu mähen. Ron Niebuhr
AZ 26.06.2018
Katzen über Katzen: Tierheim in Ribbesbüttel ist rappelvoll
Alleine zwölf Tiere stammen aus einem verwahrlosten Haushalt – Bemühungen um Vermittlung
Von Christina Rudert
Ribbesbüttel. Katzen, wohin man blickt. Ein großer grauer Kater sitzt zusammengekauert auf einem Brett, die rotbraune Samtpfote hat sich farblich komplett der Wand angepasst. Fünf drei Wochen alte Babys sind mit ihrer Mutter in der Kleintier-Villa untergebracht. „Das Tierheim ist rappelvoll“, sagt Gabriele Asseburg-Schwalki, Vorsitzende des Tierschutzvereins Gifhorn und Umgebung. Ein Dutzend der Stubentiger stammt aus einem Animal Hoarding.
Animal Hoarding ist ein psychisches Krankheitsbild, eine Person hält zahlreiche Tiere, kann sie aber nicht angemessen versorgen. „Wir hatten einen anonymen Hinweis auf so einen Fall“, berichtet Janina Bieling. „Die Frau war beinahe froh, dass wir die Katzen mitgenommen haben.“ Daraus, dass die Tiere recht scheu sind, schließt sie, dass die Besitzerin gar keinen Kontakt mehr zu den Katzen hatte. „Sie sind aber in vergleichsweise gutem Zustand.“ Und abzugeben – zu zweit oder in einen Haushalt, wo schon eine Katze lebt.
„Außerdem haben wir auf einem ehemaligen Bauernhof in der Samtgemeinde Isenbüttel ein Dutzend Katzen aufgelesen“, erzählt Gabriele Asseburg-Schwalki. Sechs wurden sofort kastriert und anschließend wieder auf den Hof gebracht. Und auch hier gab es eine tragende Katze, die noch nicht entbunden hat. „Sie braucht eigentlich nur einen ruhigen Raum, den Rest macht sie völlig alleine“, sagt Asseburg-Schwalki.
Nach wie vor sind die Campingplätze ein Problem. „Auf dem Platz Waldesruh müssen wir kontinuierlich dran bleiben, weil niemand von den Bewohnern uns informiert“, bedauert Janina Bieling den unnötigen Aufwand für die Helfer. „Die Besitzer haben nicht mal die Hausordnung geändert, dass nur kastrierte Katzen aufgenommen werden dürfen, und die große Spende, die man uns nach der Kastrationsaktion voriges Jahr versprochen hat, ist auch nie gekommen.“
Alle Katzen, die das Tierheim in Ribbesbüttel vermittelt, sind auf der Homepage www.tierschutz-gifhorn.de aufgelistet.
Ein schwerer Stand: Janina Bieling hat alle Hände voll zu tun, um für das Wohlergehen der vielen Tiere zu sorgen. Christina Rudert
AZ 21.06.2018
Ribbesbüttel bekommt eine temporäre Fußgängerampel
Ribbesbüttel. Wenigstens ein Teilerfolg für die Bürgerinitiative Verkehrsberuhigung in Ribbesbüttel um Jürgen Dimmler: Wie das Büro des SPD-Landtagsabgeordneten Philipp Raulfs gestern mitteilte, soll eine vorübergehende Fußgängerampel dafür sorgen, dass die Verkehrssicherheit erhöht wird.
Aufgrund des Kreiselneubaus an der B188 kommt es aktuell gerade auf der ausgeschilderten Umleitungsstrecke zu einem stark erhöhten Verkehrsaufkommen. In Ribbesbüttel setzt sich die örtliche Bürgerinitiative (BI) rund um Dimmler mit dieser Thematik auseinander. Eine der zentralen Wünsche der Anwohnerinnen und Anwohner war dabei, für die Zeit der Baumaßnahme eine vorübergehende Fußgängerampel errichten zu lassen, um so die Verkehrssicherheit zu erhöhen und auch für eine bessere Akzeptanz der Umleitungsstrecke zu sorgen.
Nachdem die BI an den SPD-Landtagsabgeordneten Philipp Raulfs herangetreten war, konnte dieser nun den Landkreis erfolgreich davon überzeugen, eine temporäre Fußgängerampel zu errichten. Raulfs dazu: „Es ist mir gerade auch hier ein Anliegen gewesen, für die Schulkinder eine sichere Querung der Straße zu ermöglichen. Ich möchte mich daher besonders bei der Bürgerinitiative, der Polizeiinspektion Gifhorn sowie der Kreisverwaltung für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken, die diesen Schritt ermöglicht hat.“
Der Landkreis hat ebenso schon vorab zugesichert, dass auch beim nächsten Bauprojekt, dem Brückenneubau Brenneckenbrück, eine temporäre Fußgängerampel errichtet werden soll.
Ein Erfolg: Der Protest der BI um Jürgen Dimmler hat zur Folge, dass Ribbesbüttel eine temporäre Ampel erhält. Christina Rudert Archiv
AZ 20.06.2018
Ribbesbüttel: Biogasanlage für Besucher geöffnet
Ribbesbüttel. Biogasanlage und Blockheizkraftwerk öffnete die Ribbesbütteler Familie Löbbecke am Samstag für Besucher. Die bekamen bei Führungen dank anschaulicher Erklärungen von Stefan Löbbecke eine Idee davon, wie viel Technik und auch Leidenschaft drinsteckt.
Biogasanlage und Blockheizkraftwerk liegen gut 700 Meter auseinander, verbunden sind sie über unterirdische Leitungen. Die Anlage steht außerhalb, das Kraftwerk mittendrin in Ribbesbüttel. Letzteres aus gutem Grund: „So können wir die Wärme auf kurzem Weg zu unseren Kunden liefern“, sagte Löbbecke. Die Wärme, die 50 Haushalte über einen 1000-Kilowatt-Heizkessel im Dorf erreicht, entsteht als Nebenprodukt in der Stromerzeugung mittels eines 900-Kilowatt-Motors.
Den Motor haben Löbbeckes erst Ende 2017 in Betrieb genommen. Zuvor setzten sie auf einen kleineren Motor: „Der lieferte nur 400 Kilowattstunden Strom und Wärme“, sagte Löbbecke. Er musste rund um die Uhr laufen, um den Bedarf zu decken. Jetzt dient er im Grunde nur noch dazu, möglichen Mehrbedarf an Strom oder Wärme aufzufangen. Der große Motor dagegen schafft in nur zehneinhalb Stunden das gleiche Pensum wie der kleine.
Das Blockheizkraftwerk könnte zur Not übrigens auch mit Heizöl betrieben werden. Der 4000-Liter-Tank wäre aber wohl je nach Nachfrage in knapp sechs Stunden aufgebraucht. Da Wärme nicht immer gleich angefordert wird, hat die Ribbesbütteler Familie zwei Pufferspeicher aufgestellt. Oder besser gesagt hingelegt, denn „aufrecht wären sie wohl so hoch wie der Kirchturm“, fassen sie doch jeweils 120.000 Liter. rn
Leidenschaft für Technik: Stefan Löbbecke erklärte, wie Biogasanlage und Blockheizkraftwerk funktionieren. Ron Niebuhr
AZ 18.06.2018
Waldbrand-Ausbreitung verhindern
Gemeinsame Übung der Feuerwehren aus Allenbüttel, Calberlah, Isenbüttel, Wasbüttel und Ribbesbüttel
Vollbüttel. „Die Kolonnenfahrt hat ja schon mal ganz gut geklappt“, stellte Übungsleiter Thomas Stahl am Donnerstagabend fest, als die fünf Einsatzfahrzeuge der Ortsfeuerwehren Allenbüttel, Calberlah, Isenbüttel, Wasbüttel und Ribbesbüttel mit insgesamt 47 Einsatzkräften am angenommenen Einsatzort westlich von Vollbüttel eingetroffen waren.
Dort galt es laut Übungsplan für den Löschzug, eine Wasserversorgung über eine 400 Meter lange Wegstrecke aufzubauen und mit einer Riegelstellung die Ausbreitung eines Waldbrandes zu verhindern.
Für den Erstangriff rückten die Tanklöschfahrzeuge aus Isenbüttel und Calberlah vor. Mit den 4300 Litern Wasser aus den beiden Tanks konnten die drei Löschtrupps die Zeit überbrücken, bis das Wasser aus dem Beregnungsbrunnen des ansässigen Gartenbaubetriebs zur Verfügung stand.
Die Ribbesbütteler hatten mit ihrer Pumpe und den ersten Schlauchmetern ihren Einsatzort direkt am Brunnen. Wasbüttels Fahrzeug hat 1200 Meter bereits zusammengekoppelten B-Schlauch geladen, der von dem im Schritttempo fahrenden Wagen nach und nach abgerollt wurde. Und die Allenbütteler sorgten dafür, dass das ankommende Wasser auf die drei Schläuche der Löschtrupps verteilt wurde.
Schnell stellte sich heraus, dass der Beregnungsbrunnen im Ernstfall nicht genügend Wasser hergegeben hätte. Gemeindebrandmeister Björn Kölsch, der die Übung beobachtete, erklärte: „Hier in der Gegend stehen im Ernstfall weder offene Gewässer noch Löschbrunnen zur Verfügung. Mit 300 Litern Wasser pro Minute aus dem Beregnungsbrunnen kommen wir aber nicht weit – es muss hier also etwas getan werden.“
Mit der Kommunikation zwischen den Gruppenführern der Ortswehren waren sowohl Kölsch als auch Stahl zufrieden. „Es dauert etwa eine Stunde, bis unser Wagen nach so einer Übung oder einem Einsatz wieder eingeräumt ist“, berichtete Ortsbrandmeister Jens Zirbes – der neu angeschaffte Schlauchwickler kam zum ersten Mal zum Einsatz. „Der erleichtert das sehr“, stellte Kölsch fest, musste doch bislang jeder Schlauch auf dem Boden liegend per Hand aufgerollt werden. Für die Schlauchleitung gab es ein Extra-Lob vom Übungsleiter: „Die Schläuche lagen alle so, dass im Einsatzfall ein Fahrzeug daran vorbei gekommen wäre. tru
Erst in Kolonne fahren, dann Wasser über eine lange Wegstrecke heranführen: Der Löschzug Isenbüttel mit 47 Einsatzkräften aus fünf Ortswehren übte am Donnerstagabend. Christina Rudert
AZ 16.06.2018