Entspannen und Gutes bewirken mit Meditation
Vollbüttel: Spenden des Benefiz-Yoga-Workshops fließen nach Nepal
Vollbüttel. „Also ich fühle mich jetzt richtig gut und ruhig, bin total geerdet für den Advent“, sagte Susanne Martin. Den Teilnehmerinnen ihres Benefiz-Yoga-Workshops zu Gunsten von Erdbebenopfern in Nepal ging es da nicht anders. Vor allem die abschließende Meditation wirkte Wunder.
„Das wichtigste für mich ist, dass so viele Menschen hergekommen sind“, sagte Martin. Gemeinsam stimmten sie sich mit Yoga und Meditation auf die kommenden, häufig doch sehr hektischen und leider nur wenig besinnlichen Tage bis zum großen Weihnachtsfest ein. Die in Indien entwickelte Kundalini Meditation zielte genau darauf ab, all jene zur Ruhe kommen zu lassen, deren Geist im Alltag oft rastlos ist.
Für den guten Zweck: Susanne Martin sammelte Spenden für Erdbebenopfer in Nepal mit einem Yoga- und Meditationsworkshop in Vollbüttel. Ron Niebuhr
Im dreistündigen Workshop bereiteten sich die Teilnehmerinnen zunächst mit Dehn- und Atemübungen auf die rund einstündige Meditation vor. Sanfte Klänge waren dabei als Hilfe gedacht, um den Alltag loszulassen. „Fasst die Ruhe, lasst sie in euer Herz. Nehmt die Stille und den Frieden mit in die nächsten Wochen“, sagte Martin zum Abschluss. Und: „Meine Seele verbeugt sich vor eurer Seele. Danke.“
Übrigens auch für die Spenden. Die kommen eins zu eins von Erdbeben geplagten Menschen in Nepal zu Gute. Martin bricht Mitte Dezember wieder dorthin auf. „Die Menschen dort sind mir sehr ans Herz gewachsen. Sie sind wie eine Familie für mich“, sagte sie. Daher engagiere sie sich so sehr dafür, dass es ihnen wieder besser geht. Die Spenden ermöglichen den Wiederaufbau zerstörter Häuser und auch den Schulbesuch von Kindern in Nepal.
Zudem stattet sie die Menschen dort mit in Deutschland ausrangierten Brillen aus: „Dafür brauche ich aber keine Geldspenden“, erklärte sie. Eventuelle Kosten für den Transport der Sehhilfen nach Nepal trägt sie selbst. Martin bietet Yoga über den MTV Vollbüttel an. Infos dazu gibt es im Internet auf www.mtv-vollbuettel.de. rn
AZ 07.12.2018
Humorvolles mit Herz und Schmerz
Die Lesung mit Emmi Ruprecht, die eigentlich Gesa Walkhoff heißt, und eine Kunstausstellung dienen einem guten Zweck.
Christiane Schacht
Meinersen. Mit einer Lesung inklusive Kunstausstellung wurde der Advent in Meinersen in gemütlicher Runde eingeläutet: Autorin Emmi Ruprecht - eigentlich Gesa Walkhoff aus Vollbüttel - las aus ihrem neuen Roman "Der Schundfilm meines Lebens". Gleichzeitig stellte Hofbräu-Eck-Wirtin Sandra Glaser ihre großformatigen Bilder aus. Die Erlöse waren für einen guten Zweck: Glaser setzt sich für den Tierschutz in Deutschland sowie für Straßenhunde in der Türkei und in Rumänien ein. In ihrer Begrüßung informierte sie, dass noch vor Weihnachten ein Transport geplant sei, für den sie noch "alles suche, was Hunde warm und satt macht", aber auch Geldspenden zum Beispiel für Ka-strationen.
Gesa Walkhoff aus Vollbüttel, die unter dem Namen Emmi Ruprecht veröffentlicht, und ihr Lebensgefährte Frank Bahn lasen in Meinersen. FOTO: Christiane Schacht
Auch Walkhoff spendete einen Teil aus ihrem Buchverkauf für diese Aktion. Gelesen hat sie, zusammen mit Lebensgefährte Frank Bahn, aus ihrem vierten veröffentlichten Roman. Die Zuhörer erlebten mit, wie sich Drehbuchautorin Hanna Wupper erstmals an einer leichten Komödie mit Herz und Schmerz versuchen muss, um sich finanziell über Wasser zu halten, aber um dann zu erleben, dass ihr Drehbuch erschreckend genau ihre eigene Welt abbildet. Die Autorin Emmi Ruprecht beantwortete im Anschluss gern Fragen und signierte ihre Bücher, zu denen auch "Ein Ort in Italien", "Drei Jahre später" und "Erleuchtet" gehörten.
GR 07.12.2018
Weihnachtsbasar für den Tierschutz
Vollbütteler Verein Stark für Tiere lädt ein
Vollbüttel. Zum Weihnachtsbasar lädt der Verein Stark für Tiere nach Vollbüttel ein. Am Samstag, 8. Dezember, zwischen 15.30 und 18 Uhr gibt es am Schmiedeberg 7 diverse Aktionen, der Verein stellt aber auch die geretteten Tiere vor, die dort leben. So werden auf einer Infotafel aktuelle Notfälle präsentiert, aber auch Erfolgsgeschichten.
In besinnlicher Atmosphäre, in einer schön geschmückten Scheune – daher ist die Veranstaltung vom Wetter unabhängig – gibt es einen Bastelstand, wo Kinder Lesezeichen und Windlichter herstellen können. Verkauft werden Teelichthalter, Kunsthandwerkslesezeichen, Schlüsselanhänger, Aurelio- und Fröbelsterne, alle handgefertigt durch die fleißigen Helferinnen, sowie Weihnachtstee. Und wer eine kleine Stärkung zwischendurch braucht, bekommt Punsch, veganen Kakao, veganes Gebäck, frische vegane Waffeln und hausgemachte gebrannte Mandeln.
Einladung zum Basar von Stark für Tiere: Jennifer Breit mit dem geretteten Schafkopfschaf Maite. privat
Im Angebot sind aber auch Hundekekse, Näharbeiten wie Taschen, Tierspielzeug und Hundehalstücher, und in der Flohmarktecke sind neuwertige Bücher und Puzzle erhältlich. Außerdem können die Besucher Tier- und Familienfotos von einem Profi erstellen lassen. Natürlich sind Hunde an dem Tag willkommen.
Die Einnahmen des Tages fließen komplett in die Tierschutzarbeit. Und wer diese Arbeit darüber hinaus unterstützen möchte, kann Sachspenden wie Futtermöhren, Äpfel, Salatköpfe, Stroh und Heu, Kleintierstreu und Hühnerkörnerfutter mitbringen.
AZ 06.12.2018
Kleid schon vor dem Fest anprobiert
Vollbüttel. Weihnachten war noch ganz anders, als Renate Finke aus Vollbüttel ein Kind von sechs oder sieben Jahren war, sagt sie: "Das war eine echte Familienweihnacht. Wir waren sechs Geschwister und die Oma war mit dabei. Und wir hatten sooo viel Zeit!" Besagte Oma spielt eine besondere Rolle in den Erinnerungen der heute 63-Jährigen. Sie habe den Mädchen als Geschenke selbst Kleider genäht. Vor dem Fest habe sie sie öfter zu sich gerufen, um das in Arbeit befindliche Kleid "der Schwester" anzuprobieren. Sie gab vor, die Mädchen hätten ja die gleiche Figur, seien nur unterschiedlich groß. Die Freude war groß, als dann das eigene Kleid zu Weihnachten "wie angegossen" passte. Wie hat die Oma das gemacht? "Sie hat uns natürlich jeweils das eigene Kleid anprobieren lassen, und wir haben das gar nicht gemerkt!" - heute lacht Finke darüber. Aber heute noch weiß sie genau: "Es war ein rotweißkariertes Kleid mit Faltenrock". rs
Haben Sie auch mal ein unvergessliches Weihnachtsgeschenk bekommen? Dann mailen Sie uns unter
GR 05.12.2018
Problemlöserin geht in Rente
Renate Finke war 35 Jahre lang Gemeindesekretärin in Ribbesbüttel.
Reiner Silberstein
Ribbesbüttel. Wenn Renate Finke kommende Woche Freitag die Tür des Gemeindebüros in Ribbesbüttel hinter sich zuschließt, dann tut sie das zum letzten Mal. 35 Jahre lang war sie die Gemeindesekretärin - jetzt geht sie in den wohl verdienten Ruhestand. Ilona Merten ist ihre Nachfolgerin.
Renate Finke (rechts) lernt Nachfolgerin Ilona Merten im Büro schon seit Anfang Oktober an. Foto: Reiner Silberstein
Finke weiß noch genau, wie alles angefangen hat: "Bürgermeister Joachim Pahlmann kam eines Abends zu uns nach Hause und wollte mich unbedingt stundenweise beschäftigen." Wegen der beiden Kinder Timo und Dennis hatte sie ihren Job bei Volkswagen aufgegeben. Nun startete sie mit einer elektrischen Schreibmaschine zehn Stunden wöchentlich im Dienste der Gemeinde - "ich habe viel von zuhause gemacht. Aber einmal in der Woche hatte ich eine Sprechstunde im Büro". Heute gebe es so viel Arbeit in der Gemeinde, dass sie zehn Stunden täglich dort sitzen könnte. Seit zehn Jahren arbeitet sie in Vollzeit.
Die heute 63-Jährige hat mehrere Bürgermeister kommen und gehen sehen: Nach Pahlmann kam Otto Traichel, dann Heinrich Stieghahn, Ulf Kehlert und wieder Stieghahn. "Mit Heinrich bin ich nun insgesamt 25 Jahre lang ein Team." Und in der ganzen Zeit habe sich einiges getan in der Gemeinde: "Ich habe anfangs den Ausbau des Vollbütteler Saals erlebt." Der war von der Gemeinde für 30 Jahre gepachtet worden - "und die sind schon wieder vorbei!"
In Erinnerung sind Finke aber auch der Aufbau des Kinomuseums geblieben und der Ausbau des Raiffeisengebäudes. "Besonders schön fand ich die 1000-Jahr-Feier in Ribbesbüttel. Die Bewohner haben gezeigt, was Kante ist. Der Umzug war ein einschneidendes Erlebnis."
Aber auch einige Anekdoten aus ihrer Arbeitswelt gehen ihr nicht mehr aus dem Kopf: "Ich musste manches Mal über den Acker laufen, um Unterschriften von Heinrich zu holen." Einmal habe sie auch im Stall erst einmal warten müssen, bis das Kälbchen geboren war. "Ich hatte Tränen in den Augen, so was habe ich ja noch nie gesehen."
Auch daran erinnert sie sich: Einmal habe eine ältere Dame angerufen, der eine fremde Katze ins Haus gehuscht sei. Dann habe der ungebetene Gast den Sessel des Haushundes besetzt, der sich wohl nicht traute, den Stubentiger zu verjagen. "Nun sollte ich etwas machen!"
Und Finke hat etwas getan: Per Telefon die Schwiegertochter der Dame alarmiert, die dann zum rettenden Einsatz eilte. "Probleme zu lösen, das ist meine Berufung gewesen", sagt die baldige Rentnerin. Das habe sie so gern gemacht, weil sie so gern mit Menschen zusammenkommt, viele Freunde habe sie durch ihren Job gefunden - das werde ihr fehlen.
Langweilig wird ihr aber sicherlich nicht: Sie werde ihren Sohn Dennis unterstützten, der eine Firma gegründet hat (mit dem "Spinsafe", wir berichteten), viel Zeit mit ihrer Enkeltochter Lilli und mit Segelfreunden auf der Nordsee verbringen. Einen zusätzlichen Termin hat sie gleich im Dezember: im Fitnessstudio.
Nachfolgerin Ilona Merten aus Triangel sitzt schon seit 1. Oktober neben Finke im Ribbesbütteler Gemeindebüro und wird von ihr angelernt. Sie hat vorher in der Gemeinde Brome gearbeitet.
GR 04.12.2018