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Verkünstelt sich Gifhorn beim Wasserstoffprojekt Ausbüttel?
Verkünstelt sich Gifhorn beim Wasserstoffprojekt Ausbüttel?
Das komplizierte Strom-Wärme-Konzept lässt weiter auf sich warten.
Christian Franz
Ausbüttel Die Idee eines Wasserstoff-Energiespeichers für das kreiseigene Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel wird bald drei Jahre alt. Der Projektantrag beim Bundesumweltministerium datiert von Oktober 2020. Der Betrieb der mindestens 1,3 Millionen Euro teuren Anlage lässt weiter auf sich warten. In der Zwischenzeitlich wurde der Energieträger Wasserstoff für die Industrie und teilweise zum Heizen ein Standardverfahren, während sich er Einsatz im Verkehr als unwirtschaftlich erweist.
Der Abfallentsorger Remondis hat Versuche mit Wasserstoff-Müllfahrzeugen beendet. Erste Wasserstoff-Tankstellen schließen. Autohersteller konzentrieren sich auf Batteriefahrzeuge. Doch der Landkreis Gifhorn will weiterhin mit Ausbütteler Wasserstoff Autos fahren lassen.
Die Wasserstoff-Energiezentrale im Abfallwirtschaftszentrum Ausbüttel lässt weiter auf sich warten. Christian Franz FMN
Grundsätzliches Ziel der Verwaltung ist es, das Abfallwirtschaftszentrum energieautark zu betreiben, was mit dem Wasserstoffkonzept in der Theorie zu 90 Prozent gelingt. Das Gas, im Elektrolyseur durch Abspaltung von Sauerstoff aus Wasser erzeugt, dient als Energiespeicher.
Die eigentliche Energie liefern Photovoltaikmodule auf den Hallendächern, pro Jahr rund 215.000 Kilowattstunden Sonnenstrom. Etwa die Hälfte davon fließt ins öffentliche Stromnetz. 115.000 Kilowattstunden dienen der Eigenversorgung mit Strom und Wärme - ganzjährig zu 90 Prozent.
Allerdings heizt der Kreis die Hallen nicht mit Wasserstoff. Vielmehr wird das erzeugte Gas bei Bedarf in Brennstoffzellen wieder zu Wasser gewandelt, um Strom zu gewinnen. Zusätzlich soll die hierbei entstehende Abwärme teilweise genutzt werden, kombiniert auch noch mit Geothermie aus tieferen Bodenschichten. Heizen direkt mit Strom? Funktioniert andernorts mittlerweile standardmäßig mit Luftwärmepumpen, wiederum kombiniert mit Photovoltaikanlagen.
Rund 480 Kilo Wasserstoff bleiben laut Konzept in Ausbüttel übrig, um damit ein Wasserstoffauto knapp 50.000 Kilometer im Jahr fahren zu lassen. Solche Autos bieten Hersteller kaum an.
Für das Vorhaben erhält der Kreis rund 25 Prozent Bundesförderung zu der Investition. Der Betrieb ist laut Projektkalkulation, abhängig von Vergleichspreisen anderer Energieträger, pro Jahr bis zu 10.500 Euro teurer.
Hält der Landkreis dennoch an dem komplizierten Modell mit Photovoltaik, Elektrolyseur, Gasspeicher, Brennstoffzelle und Geothermie fest? Und was verspricht er sich davon? „Alle Bestandteile sind in der Praxis erprobt und somit etabliert. Neu ist die Kombination all dieser Bestandteile an einem Standort und die dazu elementare steuerungstechnische Umsetzung“, erklärt Kreis-Sprecherin Friederike Herlemann. „Im Abfallwirtschaftszentrum stellt die Erzeugung von Wasserstoff mittels Elektrolyse nur einen Teilschritt eines innovativen Systems dar, welches nach aktuellem Kenntnisstand in dieser komplexen Form noch an keinem anderem Ort umgesetzt wurde.“
Die Projektgröße sei „sinnvoll und erforderlich, um einen gesamtenergetischen Autarkiegrad mit Wärme und Strom über 90 Prozent zu erreichen“.
Einfachere Ansätze ohne doppelte Umwandlung der Energieform vom Strom in Wasserstoff und zurück kommen aus Sicht der Kreisverwaltung nicht in Frage, bekräftigt Herlemann: „Der Landkreis Gifhorn ist mit diesem Projekt wesentlicher Projektpartner in einem nationalen Verbundvorhaben. Die Maßnahme wird wissenschaftlich begleitet, um Erkenntnisse zur Übertragung auf weitere Anwendungsfälle erzielen zu können.“
29.07.2023, Gifhorner Rundschau
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Gewerbegebiet an Peiner Landstraße: Grünes Licht für Erweiterung
Gewerbegebiet an Peiner Landstraße: Grünes Licht für Erweiterung
Ribbesbüttel: Bauausschuss beschäftigt sich auch mit Heerstraße und Klein Vollbüttel
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel. Grünes Licht für die Erweiterung des Gewerbegebietes an der Peiner Landstraße gab der Bauausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel am Mittwochabend. Weitere Themen waren die Verkehrsbelastung in der Heerstraße und Verkehrsberuhigung in Klein Vollbüttel.
Der Braunschweiger Planer Hermann Schütz erläuterte dem Ausschuss und Zuhörern die Eckpunkte der Erweiterung des Gewerbegebietes. Demnach soll das nördlich der Landesstraße 320 (Peiner Landstraße) bestehende noch recht überschaubare Gewerbegebiet nach Norden um 3,5 Hektar vergrößert werden. Die Erschließung erfolgt über die Straße Am Sandberg mittels einer Stichstraße, die in einem Wendehammer endet. Eine Notzufahrt ist über einen östlich gelegenen Wirtschaftsweg vorgesehen. Die Erweiterung wird ringsum begrünt, um sich besser ins Landschaftsbild einzufügen.
Es geht voran: Ribbesbüttels Bauausschuss empfahl einstimmig, das bestehende Gewerbegebiet an der Peiner Landstraße zu erweitern. Foto: Ron Niebuhr
Zulässig sei es gemäß Bebauungsplan, die Grundstücke zu 60 Prozent zu bebauen. Oberflächenwasser müsse allerdings darauf versickern. Nicht erlaubt sei Gewerbe, das starke Kundenströme verursache, etwa Einkaufsmärkte. Ausgleichsflächen für den Eingriff in die Landschaft würden nahe Hillerse ausgewiesen, unter anderem gehe es um die Umsiedlung von Feldlerchen, sagte Schütz. Hinsichtlich des Brandschutzes habe die Gemeindefeuerwehr darauf hingewiesen, dass die vom Wasserverband Gifhorn in Aussicht gestellten 78 Kubikmeter Wasser pro Stunde für die Löschwasserversorgung unzureichend seien. Doppelt so viel sei nötig. „Es muss jetzt noch geklärt werden, wie das zu leisten ist“, sagte der Planer. Etwa mittels einer Zisterne oder aus den nahegelegenen Klärteichen.
Die LSW habe erklärt, das Gewerbegebiet nicht mit Gas versorgen zu wollen, führte Schütz weiter aus. Das sei kein Problem, erwiderte Buske: „Alle Interessenten kommen laut Investor ohne Gas aus.“ Als Knackpunkt könnte sich eine womöglich erforderliche Linksabbiegespur auf der L 320 erweisen, sofern dort mehr als 20 Fahrzeuge pro Stunde links abbiegen wollen. Planer Schütz rechnete aber damit, deutlich unter diesem Grenzwert zu bleiben, zumal die Mehrzahl der Fahrzeuge von der B 4 kommend das Gewerbegebiet ansteuert und folglich rechts abbiegt. Der Ausschuss sprach sich einstimmig für den Satzungsbeschluss aus.
Durchgangsverkehr kürzt in Ribbesbüttel zwischen Masch und Peiner Landstraße gern durch die Heerstraße ab, statt die Dorfstraße zu nutzten. Das ist den Anwohnern ein Ärgernis, denn ausgelegt ist die Tempo-30-Zone weder für Begegnungs- noch für Schwerlastverkehr. Sie fordern die Einrichtung einer unechten Einbahnstraße, sprich eine Straße, in die man zwar von einer Seite nicht einfahren darf, auf der Fahrzeuge aber in beiden Richtungen fahren dürfen. Bürgermeister Hans-Werner Buske erläuterte, dass der Landkreis mündlich sein Okay dazu verweigert habe.
Möglich wären demnach noch eine echte Einbahnstraße und eine Sackgasse. Welche Empfehlung der Landkreis abgebe, erfahre man erst Ende Oktober. Dann wolle zudem das Planungsbüro Warnecke aufzeigen, wie die Heerstraße im Rahmen der Dorferneuerung zur Verkehrsberuhigung baulich verändert werden könnte, sagte Buske. Offen ist vorerst auch noch, wie man mit den Bushaltestellen in Ausbüttel Siedlung an der Bundesstraße 4 verfährt. Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr möchte den doch sehr kostspieligen barrierefreien Ausbau der Gemeinde überlassen und würde dieser im Gegenzug erlauben, den Teilabschnitt der B 4 als innerorts auszuweisen. Ein Gespräch dazu sei für 20. September geplant, sagte der Bürgermeister.
Wer aus Warmbüttel kommend nach Klein Vollbüttel hinfährt, braucht bisher nicht vom Gas zu gehen. Dort ist – mangels anders lautender Beschilderung – aktuell Tempo 100 erlaubt, aus der Gegenrichtung nur Tempo 50. Zum Ärger der Anwohner schöpften vor allem Beschäftigte von Paketdiensten die zulässige Höchstgeschwindigkeit voll aus, sagte Buske. Dem will die Gemeinde jetzt einen Riegel vorschieben, indem Klein Vollbüttel komplett zur Tempo-30-Zone erklärt wird. Der Ausschuss stimmte dem geschlossen zu.
Bürgermeister Hans-Werner Buske berichtete zudem, dass der Landkreis Gifhorn mit Auflagen ein Halteverbot für den Birkenweg erlassen habe – auf der Nordseite gilt es eingeschränkt, auf der Südseite absolut bis zum Parkplatz am Gemeindezentrum. Dadurch soll Einsatzfahrzeugen der Feuerwehr die Ausfahrt aus dem Gerätehaus erleichtert werden.
Als nicht hinnehmbar empfand Hella Klinge (SPD), dass Schulkinder in Vollbüttel weiterhin direkt an der Landesstraße 320 auf einem schmalen Grünstreifen stehend auf den Bus warten müssen. Eine Lösung wäre, dass der Bus wie früher einmal in den Ort abbiegt und die Kinder dort zusteigen: „Aber das lehnt die VLG ab, weil es fünf Minuten länger dauern würde“, sagte Buske. Er habe Landrat Tobias Heilmann darüber informiert in der Hoffnung, dass dieser die VLG umstimmen kann.
16.09.2022 AZ
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Heinrich Stieghahn ist Ehrenbürgermeister von Ribbesbüttel
Heinrich Stieghahn ist Ehrenbürgermeister von Ribbesbüttel
Nach 28 Jahren: 2019 legt Stieghahn sein Amt als Bürgermeister nieder, um der nächsten Generation den Weg zu ebnen
Ribbesbüttel Heinrich Stieghahn war 28 Jahre Bürgermeister der Gemeinde Ribbesbüttel und seit 1974 gehörte er mit 10-jähriger Unterbrechung dem Rat der Gemeinde Ribbesbüttel an. Von 1974 bis 1976 war er Vorsitzender des Finanzausschusses und Mitglied im Kulturausschuss der Gemeinde Ribbesbüttel.
Von 1986 bis April 1988 hatte er den Vorsitz im Umwelt-, Bau- und Wegeausschuss und den Stellvertreter-Posten im Jugend-, Sport- und Kulturausschuss inne. Er war 35-Jahre im Rat der Gemeinde Ribbesbüttel tätig. Im April 1988 wurde er erstmals zum Bürgermeister und Gemeindedirektor der Gemeinde Ribbesbüttel gewählt. Dieses Amt übte er von 1988 bis Ende 2011 und von November 2016 bis zum August 2019 mit großem Engagement und großer Leidenschaft aus, bevor er am im August 2019 offiziell sein Amt als Bürgermeister aus Altersgründen niederlegte, um der nächsten Generation den Weg zu ebnen.
Die Gemeinde ernennt Heinrich Stieghahn zum Ehrenbürgermeister von Ribbesbüttel. Gemeinde Ribbesbüttel
Auch im Samtgemeinderat Isenbüttel und seinen Gremien hat Heinrich Stieghahn viele Jahre mitgestaltet. Die Pflege der örtlichen Gemeinschaft in der Gemeinde war Heinrich Stieghahn stets ein wichtiges Anliegen. In mehreren Vereinen und Organisationen ist er Mitglied und im Gesangsverein hat er bis vor Kurzem auch mitgesungen.
Ein Meilenstein ist das in 1994 errichtete Gemeinde-/Sportzentrum in Ribbesbüttel mit Gemeindebüro, Sportanlagen und Parkplatz. Aber auch die Sanierung und der Umbau des Raiffeisengebäudes in Vollbüttel zu einer örtlichen Begegnungsstätte gehören dazu. Des Weiteren wurden die Sportplätze in Ribbesbüttel in seiner Amtszeit neu angelegt.
Die Organisation der 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Ribbesbüttel mit Erarbeitung der Chronik im Jahr 2007 sowie die Suche nach dem Ursprung des Wappens der Gemeinde Ribbesbüttel waren für ihn Herzensangelegenheiten. red
GR 22.07.2022
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Lagerraum wird saniert, dafür kein Geld für Dorfarchiv
Lagerraum wird saniert, dafür kein Geld für Dorfarchiv
Der Rat Ribbesbüttel stimmt für den Etat mit Mitteln für das Raiffeisengebäude.
Daniela Burucker
Vollbüttel. Der Etat für 2022 ist in trockenen Tüchern und die Kuh ist vom Eis. Hatte sich die Politik im Finanzausschuss noch heftig um die Zweckbindung der Mittel gezofft, die für geplante Umbauten im Raiffeisengebäude veranschlagt sind, stimmte der Gemeinderat Ribbesbüttel dem 2,3-Millionen-Euro-Haushalt geschlossen und ohne neuerliche Diskussion zu.
Dafür wurden die 30.000 Euro, die zur Errichtung eines Dorfarchivs als Investition im Finanzhaushalt platziert waren, zur Lagerraum-Instandhaltung umgemünzt. Damit steigt der veranschlagte Fehlbetrag im Ergebnishaushalt auf 342.900 Euro. Was tatsächlich aus dem Raum wird, auf den auch Vereine ein Auge geworfen haben, steht noch in den Sternen.
Bürgermeister beklagt hohe Belastung durch Umlagen
Bürgermeister Hans Werner Buske. Daniela Burucker
In seiner Bewertung der Zahlen beklagte Bürgermeister Hans-Werner Buske (CDU) die hohe Belastung durch die Umlagen. „Diese 95 Prozent huschen einfach vorbei und sind weg“, sagte Buske, der zugleich betonte, dass die Gemeinde durch das Millionen-Projekt zur Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel in diesem Jahr stark von der Samtgemeindeumlage profitieren wird.
Wer auf Papiervorlagen verzichtet, bei der Ratsarbeit auf das digitale Angebot setzt und private Geräte nutzt, erhält für die komplette Wahlperiode eine zusätzliche Aufwandsentschädigung von 420 Euro. Für diejenigen, die weiterhin mit Papiervorlagen arbeiten wollen bleibt alles beim Alten.
Heerstraße soll eine „unechte Einbahnstraße“ werden
Bei der anstehenden Sperrung der B4 will die Gemeinde vorbeugend Fakten schaffen, die verhindern, dass sich der Verkehr auch ohne ausgewiesene Umleitung erneut durch das Dorf wälzt. Gelingen soll das durch die beantragte temporäre Umwandlung der Heerstraße in eine unechte Einbahnstraße. Diesbezügliche Forderungen von Bürgerinitiativen stehen schon länger in Raum.
In der Einwohnerfragestunde kritisierten Zuhörer den Zustand der Fußwege in Vollbüttel. Redebedarf seitens der Bürger gab es auch zum angekündigten Bauvorhaben „Betreutes Wohnen“, für dessen Umsetzung laut Buske zuvor der Bebauungsplan geändert werden muss.
Für allgemeines Stirnrunzeln sorgte Thorsten Schöne (parteilos) mit seiner Ankündigung, dass er bei künftigen Sitzungen Audio-Aufzeichnungen plant. „Ich bin absolut dagegen und werde die Rechtmäßigkeit prüfen lassen“, kündigte Buske an.
GR 16.02.2022
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280 brennende Strohballen sorgen für Feuerwehr-Großeinsatz
280 brennende Strohballen sorgen für Feuerwehr-Großeinsatz
Reiterhof bei Ausbüttel: Wegen starker Rauchentwicklung muss Landesstraße 292 kurzfristig gesperrt werden
Von Uwe Stadtlich
Ausbüttel. Meterhohe Flammen und dichter Rauch: In der Nacht zum Sonntag brannten auf dem Gelände eines großen Reiterhofes bei Ausbüttel mehr als 280 Strohballen. Der gewaltige Feuerschein war schon aus großer Entfernung zu sehen. Die Löscharbeiten dauerten Stunden.
Die Flammen wurden von mehreren Zeuginnen und Zeugen gegen 0.40 Uhr bemerkt. Sie riefen die Leitstelle an. Gegen 0.48 Uhr meldete Hannes Keihe, Pressesprecher der Kreisfeuerwehr: „Unklares Feuer auf dem Hof im Bereich der Kreuzung L 292/B4.“ Weitere Kräfte seien inzwischen nachalarmiert. Eine richtige Entscheidung, denn für die Wehren gab es viel zu tun.
Mehr als 10 000 Euro Schaden: In der Nacht zum Sonntag brannten auf einem Reiterhof bei Ausbüttel 280 Strohballen. Die Nachlöscharbeiten dauerten auch am Morgen noch an.Foto: Sebastian Preuß
Beim Eintreffen der ersten Feuerwehr-Fahrzeuge standen etwa 280 Heuballen – die Hof-Eigentümer Inga und Fabrice Gigodot hatten sie für den Wintereinstreu-Einsatz eingelagert – bereits lichterloh in Flammen. Andreas Schmidt, Isenbütteler Ortsbrandmeister, übernahm die Einsatzleitung. Den ersten Löschangriff fuhren die Wehren aus Isenbüttel, Vollbüttel und Ribbesbüttel gemeinsam.
Für Schmidt stand zu diesem Zeitpunkt schnell fest, dass Verstärkung notwendig ist: Weitere Wehren wurden nachalarmiert. 80 Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner gingen gegen die Flammen vor. Auch schwerer Atemschutz wurde eingesetzt. In den frühen Morgenstunden dann die Ablösung: Um das Nachlöschen und die Brandwache kümmerten sich Calberlaher Feuerwehrleute. Auch am Sonntagmorgen qualmte und stank es am Ort des Geschehens noch immer kräftig.
Noch in der Nacht hatte die Polizei die Ermittlungen übernommen, denn Brandstiftung kann nicht ausgeschlossen werden. Es ist nämlich völlig unklar, wie die Strohballen, die sich unter einer sogenannten Folienmiete aus Kunststoff befanden, Feuer gefangen haben. Selbstentzündung sei eher unwahrscheinlich, mutmaßten mehrere Feuerwehrleute am Brandort. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehr als 10 000 Euro, denn durch Löschwasser wurden auch weitere 70 Strohballen, die in unmittelbarer Nachbarschaft eingelagert waren, völlig durchnässt und unbrauchbar.
Währen der Löscharbeiten musste die L 292 kurzfristig für den Verkehr gesperrt werden – dichter Rauch versperrte die Sicht. Es übrigens nicht der erste ungeklärte Brandausbruch in diesem Jahr in der Gemarkung Isenbüttel: Im Juli gingen ein Schuppen und 150 Strohballen im Flammen auf, im September brannte in Wasbüttel eine Scheune. Ob es einen Zusammenhang mit dem Feuer auf dem Reiterhof-Gelände gibt, müssen die Ermittlungen der Polizei zeigen.
AZ 30.11.2021
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Bürgermeister will Korbflechter wieder in Ausbüttel haben
Bürgermeister will Korbflechter wieder in Ausbüttel haben
Familie Hinsch stellt kostenloses Grundstück in Ausbüttel zur Verfügung – Händler müssen teure Auflagen erfüllen
Von Ron Niebuhr
Ausbüttel.Der Korbflechter könnte nach fast zweijähriger Pause an die Bundesstraße 4 zurückkehren. Dafür allerdings braucht es die Hilfe aller Freunde des traditionsreichen Familienbetriebs. Denn bevor Hubert und Michael Schaak in Ausbüttel wieder ihr Verkaufszelt aufschlagen können, sind einige bauliche – und damit finanzielle – Hürden zu nehmen.
„Ich möchte einfach, dass der Korbflechter wieder zu uns kommt und hier auch bleiben kann“, begründete Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske sein persönliches Engagement in der Sache. Im Oktober 2019 war der früher in Rötgesbüttel ansässige Betrieb an der Kreuzung von B 4 und Peiner Landstraße von der Gifhorner Kreisverwaltung untersagt worden, da das fragliche Grundstück in einem Landschaftsschutzgebiet liegt.
Buske suchte nach einer Alternative – mit Erfolg: Familie Hinsch besitzt in Ausbüttel eine geeignete, noch als Ackerland ausgewiesene Fläche für den Korbflechter an der K 66 schräg gegenüber vom Diner Route 4. Ohne Weiteres lässt sich dort aber keine Verkaufsfläche errichten. „Wir mussten einen Bauantrag stellen. Für ein Zelt!“, wunderte sich Michael Schaak. Und für den beizufügenden Bauplan war ein Architekt zu beauftragen. Gut 1000 Euro kostete das, sah aber „im Grunde genauso aus, wie unsere zuvor selbst gezeichnete, vom Landkreis Gifhorn abgelehnte Skizze“, sagte Schaak.
Samtgemeindebürgermeister Hans Friedrich Metzlaff verstand, dass Familie Schaak diese Hürde mit Kopfschütteln quittierte. Aber so sei nun mal die Gesetzeslage: „Bisheriges Ackerland soll anders genutzt werden, nämlich für Gewerbe. Daher ist eine Baugenehmigung erforderlich“, erklärte er. Da gebe es keinen Spielraum für die Kreisverwaltung. Damit allerdings nicht genug, müsse auch eine neue, befestigte Zufahrt her, die dichter an der Ortseinfahrt liegt, ergänzte Buske.
„Und obendrein müssen Ersatzpflanzungen geschaffen werden“, sagte er. Das ist auf dem brachliegenden, 3872 Quadratmeter großen Ackerland nicht möglich, auch wenn für den Verkaufsstand des Korbflechters nur ein Teil davon gebraucht wird. „Denn im Boden verläuft eine Drainage“, erläuterte Günther Hinsch. Die würde durch Baumwurzeln beschädigt.
Zumindest die nötige Fläche für Ersatzpflanzungen stellt die Gemeinde zur Verfügung. Bei den übrigen Auflagen der Kreisverwaltung – Zufahrt und Bäume – dagegen könne man nicht helfen, müsste man dafür doch auf Steuergeld zugreifen, sagte Buske. Für Familie Schaak sind die Kosten von 5000 Euro für die befestigte Zufahrt und 250 Euro für Bäume aber nicht zu wuppen. „Uns steht das Wasser bis zum Hals. Wir können das nicht mal eben aus dem Ärmel schütteln“, erklärte Michael Schaak mit Blick auf anderthalb Jahre Pandemie, die dem kleinen Familienbetrieb schwer zugesetzt haben.
Zuschüsse erhofft: Für die Rückkehr des Korbflechters braucht es finanzielle Hilfe aller Freunde des Familienbetriebs. Foto: Ron Niebuhr
Übrigens auch weil man nach dem Aus in Ausbüttel den Betrieb nur an einer deutlich schwächer frequentierten Straße in Braunschweig-Querum fortführen konnte. „Ohne unsere Stammkunden hätten wir dort nicht bestehen können“, sagte Hubert Schaak. Die B 4 sorge mit täglich 25 000 Fahrzeugen für viel mehr Kundschaft.
„Da sieht man uns schon von weitem“, sagte Michael Schaak. Seit 34 Jahren betreibt die Mönchengladbacher Familie ihren Stand im Landkreis Gifhorn. „Ich habe hier laufen gelernt, meine Geschwister und ich sind hier zur Schule gegangen. Es ist unsere zweite Heimat“, betonte Schaak.
Daher sind sie Buske als Vermittler und Familie Hinsch als Grundstücksbesitzer dankbar für die Chance, wieder an die B 4 zurückkommen zu können. Um die verbleibenden Hürden zu überwinden, hofft Buske jetzt auf Zuwendungen aller, für die der Korbflechter zum Bild der Bundesstraße 4 zählt. Er hat ein Paypal-Konto eröffnet:
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. , Stichwort „Korbflechter“.AZ 31.07.2021
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Ribbesbüttel: Gemeinderat ist sich uneinig über weiteres Vorgehen
Ribbesbüttel: Gemeinderat ist sich uneinig über weiteres Vorgehen
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Die Alte Schule in Ribbesbüttel befindet sich derzeit noch im Eigentum des Kirchenkreises. Der stuft das Gebäude aber gemessen an der Zahl der Mitglieder als zu groß ein für die Kirchengemeinde. Die wiederum würde die Alte Schule gern weiter nutzen, aber nicht allein. Pläne für eine Umnutzung des historischen Fachwerk- und Backsteinhauses, etwa als Dorftreffpunkt, scheiterten bisher aber an den hohen Hürden des Denkmalschutzes.
Der mache das Projekt zum „Fass ohne Boden“, sagte Bürgermeister Hans-Werner Buske im Gemeinderat. Man dürfte nichts verändern, keine Räume erweitern oder verkleinern. Man müsste die Fassaden und Fenster nach strengen Vorgaben kostspielig erneuern. „Und der Keller ist feucht“, sagte er.
Gehe es nach dem Denkmalschutz, könnte man dort bestenfalls ein Museum unterbringen. Das allerdings komme nicht in Frage: „Wir können doch nicht 1,5 Millionen Euro Steuergeld in die Hand nehmen, um dann ein Gebäude mit wenig bis gar keinem Nutzen zu haben“, meinte Buske.
Was wird aus der Alten Schule? Ribbesbüttels Rat würde sie gerne gemeinsam mit der Kirchengemeinde nutzen, aber die Chancen stehen nicht gut.foto: Ron Niebuhr
Die evangelische Kirche als Ganzes verfüge über „millionenschweren Besitz. Der Kirchenkreis will aber lieber das alte Gebäude loswerden und ein neues bauen“, wies Buske auf dessen Idee hin, hinter der St. Petrikirche ein neues Gemeindehaus zu bauen mit rund 110 Quadratmeter Nutzfläche. Ribbesbüttels Kirchenvorstand wolle jetzt zumindest prüfen lassen, ob man Fördermittel aus der Dorfentwicklung erhält.
Christian Wrede (CDU) sah dem positiv entgegen: „Ich traue es Pastor und Kirchenvorstand zu, dass sie ihre Interessen durchsetzen.“ Nichtsdestotrotz sollte die Gemeinde weiter signalisieren, die Alte Schule kaufen zu wollen, falls die Bemühungen der Kirchengemeinde nicht von Erfolg gekrönt sein sollten. „Insofern bleibe ich derzeit sehr gelassen“, verstand er die Aufregung nicht.
Und Ulf Kehlert (SPD) verwies darauf, dass die Kirche bisher noch keinen Beschluss gefasst, sondern lediglich Ideen gesammelt habe. Zugleich erinnerte er an den bestehenden Ratsbeschluss, das Gespräch mit der Kirche zu suchen und bis 30. Juni zu klären, wie es mit der Alten Schule weitergeht. „Aber das wird wohl nichts mehr vor der Wahl im September“, vermutete er.
Während Buske das Thema dem neuen Rat überlassen wollte, plädierten Wrede und Andreas Guth (CDU) dafür, dem neuen Rat wenigstens eine Empfehlung fürs weitere Vorgehen zu geben.
AZ 19.06.2021
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Aus dem Bericht des Bürgermeisters
Aus dem Bericht des Bürgermeisters
Bürgermeister Hans-Werner Buske berichtete, dass Treff und Raiffeisengebäude in Vollbüttel seit 4. Juni wieder geöffnet seien. Fälle von Vandalismus am Treff und am benachbarten Kinomuseum habe man zwar bei der Polizei angezeigt. „Der oder die Täter konnten aber nicht ermittelt werden“, bedauerte Buske.
Der barrierefreie Ausbau der Bushaltestelle Dorf in Ausbüttel kostet die Gemeinde 63 500 Euro. Den Löwenanteil der Gesamtkosten von 200 000 Euro trägt das Land Niedersachsen (117 000 Euro), ein weiterer Zuschuss kommt vom Regionalverband Braunschweig (19 500 Euro).
Giffinet will – trotz nicht erreichter Mindestquote – das Glasfasernetz nun doch in der Gemeinde Ribbesbüttel ausbauen. 60 Prozent der Haushalte im die Samtgemeinden Brome und Isenbüttel umfassenden Vermarktungsgebiet sollten ursprünglich einen Vertrag mit der Firma schließen, nur 43,8 Prozent gingen auf das Angebot ein. Wann der Ausbau erfolge, sei offen, berichtete Buske.
Den Eichenprozessionsspinner habe man in Birkenweg und Franzosenweg derweil erfolgreich bekämpft. Man wolle prüfen, wie sich die Raupen künftig am besten und zugleich möglichst natürlich beseitigen lassen. rn
AZ 12.06.2021
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Ribbesbütteler Politik beschließt Haushalt
Ribbesbütteler Politik beschließt Haushalt
Der Etat wird auf 700.000 Euro gesenkt.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel In einer eigens für die Verabschiedung des Haushalts angesetzten Gemeinderatssitzung im Raiffeisengebäude in Vollbüttel wurde der Haushalt für 2021 mit zwei Gegenstimmen beschlossen. Krankheitsbedingt fehlten zwei Ratsmitglieder.
Anlass für die Sonderschicht war die unerwartete Entscheidung der Kommunalaufsicht, die den bereits Anfang März beschlossenen Etat aufgrund eines veranschlagten Kredits von 1,8 Millionen Euro mangels Deckung nicht genehmigt hatte. „Diese Summe war nur für den nicht angestrebten Fall eingestellt, dass wir das geplante Gewerbegebiet als Gemeinde erschließen müssten“, erklärte Bürgermeister Hans-Werner Buske.
In der Neufassung sind statt 1,8 Millionen Euro nur jene 700.000 Euro als Kredit veranschlagt, die durch die Rücklage gedeckt sind. Nachdem der Etat mit der weitaus höheren Kreditaufnahme einstimmig vom Rat beschlossen wurde, war ich sehr überrascht, dass unerwartet erneuter Redebedarf bestand und ich Überzeugungsarbeit leisten musste“, erklärte Buske, der betonte, dass weiterhin alles darangesetzt wird, einen Investor zu finden.
Auch der Antrag an die Samtgemeinde, die Erschließung zu übernehmen, wurde lediglich zurückgestellt. „Egal, was kommt, die Entscheidung trifft dann der Rat.“
Buske berichtete außerdem von Vandalismus am Jugendtreff am Raiffeisengebäude in Vollbüttel. Dort wurde unter anderem der Grill zerstört und der Turm des Kinomuseums beschädigt. Zudem ist das Gelände am Treff massiv mit Glasscherben übersät.
GR 07.04.2021
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Regelwerk für Bauten im alten Ortskern steht
Regelwerk für Bauten im alten Ortskern steht
Der Rat Ribbesbüttel beschließt eine Erhaltungssatzung sowie den Etat für 2021.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Nach längerer Vorplanung hat die Politik Nägel mit Köpfen gemacht und die Erhaltungssatzung „Alter Ortskern Ribbesbüttel“ beschlossen. Damit ist sichergestellt, dass der Ort in deren Geltungsbereich in seiner Optik erhalten wird.
Bürgermeister Hans Werner Buskle (rechts) gratuliert Karin Betker zur Beförderung. Daniela Burucker
Bei der Sitzung im Vollbütteler Raiffeisengebäude wurde zugleich ein Leitfaden verabschiedet, der Bauwilligen Aufschluss darüber gibt, was bei Um- und Neubauten hinsichtlich Firsthöhe, Dachform und Außenwänden gewünscht ist. Auslöser für die Regelung war der Abriss eines alten Bauernhauses gegenüber der Schule und der Neubau eines Wohngebäudes, das in Große und Optik nicht zur historischen Architektur passt. Dass sich Derartiges wiederholt, wird durch die Begrenzung auf zwei Wohneinheiten bei einer Grundstücksgröße von mindestens 750 Quadratmetern verhindert. „Wenn jemand in diesem Gebiet eine bauliche Veränderung plant, muss er sich mit der Gemeinde auseinandersetzen“, sagte Bürgermeister Hans Werner Buske. „Wir wollen keine strengen Vorgaben sondern individuelle Lösungen.“ Die Arbeitsgruppe, die den Leitfaden entwickelt hat, steht für kostenlose Beratungen in den Startlöchern. Neben den nicht von einem Bebauungsplan erfassten Bereichen der Dorfstraße erstreckt sich der Geltungsbereich auch auf die Freifläche an der Gutsstraße, Heerstraße und Masch.
Zweites großes Thema war der Haushalt für das laufende Jahr. Der einstimmig beschlossene Etat weist im Ergebnishaushalt ein Volumen von rund 2,1 Millionen Euro und eine Deckungslücke von 216.900 Euro aus. Im Finanzhaushalt beläuft sich der Fehlbetrag bei den Investitionen gar auf 770.000 Euro. Der dickste Brocken ist das Gewerbegebiet in Ribbesbüttel. Falls sich dafür kein Investor findet, fasst die Gemeinde dessen Entwicklung in Eigenregie ins Auge.
Bis Ende März will Buske geklärt haben, wohin die Reise gehen soll. „Wir hoffen auf einen Investor, der die Gemeinde finanziell aus dem Spiel nimmt“, betonte er. Das Projekt hat ein Volumen von 1,8 Millionen Euro. Bei der Erläuterung der Eckdaten stellte der Bürgermeister den „Corona-Effekt“ heraus, der allein bei der Einkommenssteuer ein Minus von 166.000 Euro zur Folge hat. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch den Etat“, sagte er. „Meine persönliche Sicht ist, dass sich der Haushalt erst in einigen Jahren erholen wird.“
Als Dankeschön für das Werkeln am Haushalt überreichte Buske, Karin Betker einen Blumenstrauß, mit dem Rat und Verwaltung der frisch gekürten Abteilungsleiterin im Samtgemeinde-Finanzressort zugleich zur Beförderung gratulierte. Für die Kommunalwahl am 12. September berief der Rat Tobias Schweckendiek zum Wahlleiter, Stefan Prekale und Petra Rodat zu dessen Stellvertretern.
GR 06.03.2021
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Ribbesbütteler Rat verabschiedet Haushaltsplan
Sandberg: 1,8 Millionen Euro für Gewerbegebiet
Ribbesbütteler Rat verabschiedet Haushaltsplan – Corona und die Umlagen machen der Gemeinde schwer zu schaffen
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Die Corona-Pandemie wirkt sich in der Gemeinde Ribbesbüttel erheblich auf die Finanzen aus. Noch sehe es verhältnismäßig gut aus, „die Folgen werden wir wohl erst 2022 und 2023 richtig spüren“, sagte Hans-Werner Buske. Der Bürgermeister erläuterte dem Gemeinderat am Donnerstagabend den Haushaltsplan für 2021.
2020 schloss man im Ergebnishaushalt mit einem etwas geringeren Minus ab als befürchtet – mit 100 000 statt 322 000 Euro in den roten Zahlen. Das sei aber kein Grund zu überschwänglicher Freude, sagte Buske. Denn man habe lediglich weniger ausgegeben, weil coronabedingt einige geplante Maßnahme verschoben wurden. 2021 kalkuliere man mit einem Minus von 217 000 Euro im Ergebnishaushalt.
Gewerbegebiet Sandberg: Für die Erweiterung hat die Gemeinde Ribbesbüttel 1,8 Millionen Euro eingeplant.foto: Sebastian Preuß
„Dickster Brocken“ im Etat ist das geplante Gewerbegebiet am Sandberg. „Wir haben dafür ein Volumen von 1,8 Millionen Euro angesetzt“, sagte Buske. Zugleich betonte der Bürgermeister aber, dass nach wie vor „noch nichts unterschrieben ist“. Man stehe ganz am Anfang und hoffe weiterhin, dass die Samtgemeinde sich vielleicht doch bereit erklärt, Erschließung und Vermarktung zu übernehmen, oder sich alternativ ein Investor dafür findet.
Die Steuereinnahmen fallen wesentlich geringer aus als in den Vorjahren. Und „je länger Corona dauert, umso tiefer wird es gehen“, sagte Buske. Er hoffe aber, dass man sich in zwei bis vier Jahren vom „Corona-Effekt“ erholt und aufs alte Niveau zurückkehrt. Schwerer noch als bisher wirken sich bis dahin die Fixkosten aus, allen voran die Samtgemeinde- und Kreisumlage. Sie schlagen 2021 wohl mit fast 894 000 beziehungsweise rund 627 000 Euro zu Buche und machen etwa 73 Prozent der Fixkosten aus. „Ob wir wollen oder nicht: Wir sind finanziell immer mit dabei, wenn am Tankumsee mal wieder ein Kristallturm gebaut werden soll“, sagte Buske.
Sorgen bereitete dem Bürgermeister das noch sehr verhaltene Interesse an Glasfaseranschlüssen. Derzeit hätten im Vermarktungsgebiet nur 15 Prozent der Haushalte einen Vertrag mit Giffinet geschlossen. In der Gemeinde Ribbesbüttel seien es 16 Prozent, was 93 von 581 Haushalten entspricht. Für den Netzausbau erwartet die Firma aber eine Quote von 60 Prozent. „Wir brauchen dringend Glasfaser. Das hat Corona uns sehr deutlich gemacht“, sagte er. Im Gemeindebüro etwa erreiche man im Upload nur zwischen 1,6 und 1,9 Mbit.
Letztlich sprach sich der Gemeinderat bei lediglich einer Gegenstimme mehrheitlich für die Erhaltungssatzung „Alter Ortskern Ribbesbüttel“ nebst eines Leitfadens aus. Im Kern geht es darum, den dörflichen Charakter im Plangebiet weitestgehend zu bewahren. So soll die Firsthöhe auf neun Meter begrenzt werden. Es sollen nur Tonziegeldächer und Klinkerfassaden erlaubt werden. Grundstücke müssen mindestens 750 Quadratmeter groß sein und dürfen höchstens mit zwei Wohneinheiten bebaut werden. „Wer dort künftig etwas bauen möchte, muss das mit unserem Arbeitskreis besprechen“, sagte Buske.
AZ 06.03.2021
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Ribbesbüttel gibt bei Gewerbegebiet Gas
Ribbesbüttel gibt bei Gewerbegebiet Gas
Die Gemeinde sucht einen Investor für die Erschließung des 36.000 Quadratmeter großen Areals.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Die Gemeinde will Nägel mit Köpfen machen und noch 2021 ein Gewerbegebiet auf den Weg bringen. Die Suche nach einem Investor für die fast 36.000 Quadratmeter große Fläche nahe der Peiner Landstraße (L320) läuft auf Hochtouren. Zugleich lässt die Verwaltung die Erschließung des Gebietes in Eigenregie prüfen. Den Finanzbedarf für das Projekt an der Straße Am Sandberg bezifferte Bürgermeister Hans-Werner Buske im Umwelt,- Bau- und Wegeausschuss auf 1,8 Millionen Euro. Zumindest soll diese Summe für alle Fälle in den Investitionshaushalt eingestellt werden. „Die Zahl wird nicht so hoch ausfallen“, erklärte Buske. „Wer mich kennt, weiß, dass ich den schlimmsten Fall gerechnet habe.“
Bis Ende März möchte Buske Klarheit haben. Solange steht seine Tür für Investoren und Gewerbetreibende offen.
Bürgermeister Hans-Werner Buske mit seiner Hündin Chrissy auf der Fläche des künftigen Gewerbegebietes. Daniela Burucker
Den Grundsatzbeschluss für das Gewerbe- und Sondergebiet, das auch das Tierheim beherbergen soll, hatte der Gemeinderat im September gefasst. Den Antrag, das Gebiet zu kaufen und zu erschließen, hatte die Samtgemeinde zwischenzeitlich mit der Begründung abgelehnt, laut ihrer Satzung dürfe sie nur Wohngebiete erschließen.
Ein weiteres Thema war die künftige Gestaltung des alten Ribbesbütteler Ortskerns. Einstimmig votierte das Gremium unter Vorsitz von Stefan Löbbecke für die Erhaltungssatzung „Alter Ortskern Ribbesbüttel“ sowie für den Aufstellungsbeschluss des gleichnamigen Bebauungsplanes. Planer Hermann Schütze, der die Erhaltungssatzung samt einem Leitfaden mit einer Arbeitsgruppe entwickelt hat, bezeichnete diese Alternative zur üblichen Gestaltungssatzung als „schnelles Instrument“, um den Ort in seiner Optik zu erhalten. Ein Hausbau gegenüber der Schule hatte das Fass zum Überlaufen gebracht. Damit sich so etwas nicht wiederholt, muss jedes Bauvorhaben von der Gemeinde abgesegnet werden. Der Leitfaden gibt Aufschluss darüber, was bei Dachform, Dacheindeckung und Außenwänden gewünscht ist. Löbbecke wies auf das kostenlose Beratungsangebot seitens der Gemeinde hin: „Um Ärger zu vermeiden, sollen Bauwillige das im Vorfeld nutzen.“ Der Geltungsbereich erstreckt sich auch auf die große Freifläche an der Gutsstraße, Heerstraße und Masch. Der mit dem Votum für den Aufstellungsbeschluss auf den Weg gebrachte Bebauungsplan beinhaltet alle Flächen, die nicht von der Erhaltungssatzung oder einem B-Plan erfasst sind. Um eine zu dichte Bebauung zu verhindern, dürfen nur Einzel- und Doppelhäuser mit maximal einer Wohnung pro Haus gebaut werden.
GR 06.02.2021
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Ribbesbüttel sucht Investor für neues Gewerbegebiet
Ribbesbüttel sucht Investor für neues Gewerbegebiet
Platz fürs Tierheim und Gewerbe vorgesehen – Bebauungsplan für alten Dorfkern
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Den alten Dorfkern von Ribbesbüttel bewahren – diesen Wunsch hegt die Gemeinde. Ein Arbeitskreis entwickelte zusammen mit dem Planer Hermann Schütz eine Erhaltungssatzung. Zudem soll ein Bebauungsplan aufgestellt werden. Weiteres Thema im Umwelt-, Bau- und Wegeausschuss war am Donnerstagabend die Ausweisung eines Gewerbegebietes mit Platz für das neue Tierheim.
Ein neues Gewerbegebiet für Ribbesbüttel: Auch das Tierheim soll auf der Fläche unweit der Peiner Landstraße einen Platz finden. foto: Lea Rebuschat/Archiv
Im September trat die Gemeinde Ribbesbüttel an die Samtgemeinde Isenbüttel mit dem Wunsch heran, ein Gewerbegebiet an der Straße Am Sandberg auszuweisen. Es geht um 36 000 Quadratmeter unweit der Peiner Landstraße. Die Samtgemeinde erklärte sich für nicht zuständig. „Sie realisiert für die Mitgliedsgemeinden nur Wohngebiete“, sagte Hans-Werner Buske. Der Ribbesbütteler Bürgermeister nahm sich der Sache daher zunächst selbst an, geht es doch darum, ortsansässigen Betrieben die Chance zu geben, sich zu vergrößern und in der Gemeinde bleiben zu können. „Wir haben schon einige Interessenten. Vor allem möchten wir auch das Tierheim sehr gern im Dorf halten“, betonte Buske. Auf zusätzliche Steuereinnahmen hofft man ebenfalls. Der Bauausschuss beauftragte den Bürgermeister, bis Ende März Investoren zu suchen und zugleich zu prüfen, ob die Gemeinde ein Gewerbegebiet dieser Größe selbst erschließen und vermarkten kann. Im Haushaltsplan setzte man dafür vorsorglich eine Kreditaufnahme von bis zu 1,8 Millionen Euro an. So viel werde es sicherlich nicht kosten, „aber ich rechne lieber immer mit dem Schlimmsten“, sagte Buske. Die Planung steht eh noch ganz am Anfang: „Es ist bisher nichts unterschrieben worden. Es ist alles noch zu stoppen, wenn der Rat Bedenken hat“, versicherte Buske. Wer sich für Grundstücke im Gewerbegebiet interessiert oder als Investor auftreten möchte, kann sich an die Gemeinde wenden. Planer Schütz stellte dem Ausschuss die Ergebnisse des Arbeitskreises vor: Erhaltungssatzung und B-Plan zielen darauf ab, dass die Gemeinde mitreden kann bei Bauvorhaben im alten Dorfkern. Es soll vermieden werden, dass Neubauten von der üblichen Gestaltung abweichen. Zulässig sollen im Plangebiet nur normal- und dünnformatige Klinker für die Fassaden sowie Tonziegel für die Dächer sein – und zwar beides in naturroten Farbtönen.
Der B-Plan legt die maximale Gebäudehöhe auf neun Meter fest. Erlaubt sind Einzel- und Doppelhäuser. Die Grundstücksgröße ist mit 750 Quadratmeter beziffert. Das Plangebiet insgesamt ist recht groß, einige Gebäude allerdings sind von den Vorgaben ausgenommen, da für sie der Denkmalschutz mit ohnehin noch viel strengeren Regeln greift. Der Ausschuss stimmte Erhaltungssatzung und Bebauungsplan zu, der Rat befindet voraussichtlich am
4. März.AZ 06.02.2021
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Schottergärten verhindern:
Schottergärten verhindern:
Kostenlose Beratung für BauherrenGemeinde Ribbesbüttel und Nabu Leiferde helfen bei naturnaher und pflegeleichter Gestaltung
Ribbesbüttel. Die Gemeinde Ribbesbüttel möchte dafür sorgen, dass in den Neubaugebieten keine Schottergärten entstehen – Bürgermeister Hans-Werner Buske nennt sie „Gärten des Grauens“. Um die Bürger aus dem Baugebiet Im Langen Ehlern in Vollbüttel zu unterstützen, ihre Gärten anders zu gestalten, hat sie gemeinsam mit dem Nabu einen Flyer entwickelt und bietet darüber hinaus konkrete Unterstützung an. „Wir wollen schon im Vorfeld informieren, damit es gar nicht erst zum Streit beziehungsweise juristischen Auseinandersetzung kommt“, nennt der Bürgermeister den Grund für diesen Flyer.
„Herzlich willkommen in Vollbüttel“ heißt es im Flyer, den Buske unterschrieben hat. „Mit Ihrem Hausbau im Langen Ehlern sind Sie nun ein Mitglied unserer Gemeinde Ribbesbüttel geworden.“ Dann stellt er kurz die Gemeinde vor, bevor er schreibt: „Unsere Dörfer liegen in einer sehr schönen naturbelassenen Umgebung, dieses soll auch mit Ihrer Unterstützung so bleiben. Insekten, Vögel und andere Gartentiere sollen hier ein zu Hause finden.“ Bevor jemand mit der Gartenplanung beginne, „weise ich ausdrücklich auf die Unzulässigkeit von Schottergärten hin“, schreibt Buske weiter und bezieht sich auf die Niedersächsische Bauordnung. Stattdessen sei ursprünglich geplant gewesen, in Zusammenarbeit mit dem Nabu Leiferde zu einem Vortrag darüber einzuladen, wie ein pflegeleichter und schöner Garten aussehen kann – „aber die derzeitige Lage erlaubt es uns nicht“. Stattdessen hat sich Dierk Hagenah, laut Buske „ein sehr kompetenter Gartenexperte aus Vollbüttel“, bereit erklärt, kostenfrei zu beraten. Wer Fragen zur zukünftigen Pflanzenauswahl habe, könne sich bei ihm melden. Hagenah wohnt in der Hauptstraße 8 in Vollbüttel und ist telefonisch unter (01 62) 233 55 11 sowie unter der Mailadresse
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. zu erreichen. redSo nicht: Die Gemeinde Ribbesbüttel will Schottergärten verhindern und bietet Bauherren Unterstützung zur Anlage von naturnahen Gärten an.foto: D. Korsawe
AZ 02.02.2021
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Unbekannter demoliert Schranke in Ausbüttel
Unbekannter demoliert Schranke in Ausbüttel
Die Polizisten mussten die Schranke aus dem Gleisbereich ziehen
Tatort Bahnübergang Ausbüttel: Ein Unbekannter demolierte die Schranke massiv. foto: Sebastian Preuß
Ausbüttel.Die Schranke am Bahnübergang der B4 bei Ausbüttel ist mutwillig demoliert worden, und zwar stark. Wie die Polizei berichtet, hatten sich am Donnerstagmorgen gegen 6 Uhr mehrere Anrufer bei der Einsatzleitstelle gemeldet, um das zu melden. Die Beamten des Polizeikommissariats Meine stellten fest, dass die Schranke so stark abgeknickt war, dass sie in den Gleisbereich ragte. Sie vermuten, dass ein Fahrzeug gegen die geschlossene Schranke gefahren war. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass der Fahrzeugführer diesen Zusammenstoß nicht mitbekommen hat“ gaben die Beamten der Polizei Meine vor Ort an. Um Schlimmeres zu verhindern, mussten die Polizisten die Schranke aus dem Gleisbereich ziehen. Kurze Zeit später passierte ein Zug den Bahnübergang. Da die B4 eine relativ stark frequentierte Straße ist, hofft die Polizei in Meine auf weitere Zeugen, die Hinweise zu dem Verursacher oder der Verursacherin geben können – von dem fehlt jede Spur. Sie werden gebeten, sich unter Tel. (0 53 04) 9 12 30 zu melden.
AZ 20.11.2020
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Volkstrauertag 2020
Aufgrund des Corona Lockdowns mußte die offizielle Hauptgedenkveranstaltung in Ribbesbüttel abgesagt werden.
Aus diesem Grund fand lediglich ein stilles Gedenken mit Herrn Pastor Bausmann und dem Bürgermeister Hans-Werner Buske in Ribbesbüttel statt.
Doch wieso sind drei Bilder beigefügt?
Die Gemeinde Ribbesbüttel besteht aus den Orten Ausbüttel, Ribbesbüttel und Vollbüttel und jede Gemeinde hat eine andere Kirchenzugehörigkeit.
Ausbüttel - Kirche Isenbüttel
Ribbesbüttel - Kirche Ribbesbüttel
Vollbüttel - Kirche Leiferde
Friedhof in Ribbesbüttel
Friedhof Ausbüttel
Friedhof Vollbüttel
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Rohrbruch: Einige Orte ohne Wasser
Rohrbruch: Einige Orte ohne Wasser
Ausbüttel: Firma behebt noch in der Nacht den Schaden
Von Andrea Posselt
Ausbüttel.Kleine Ursache, große Wirkung: In der Nacht zu Montag saßen etliche Haushalte rund um Isenbüttel sowie der südliche Bereich von Gifhorn auf dem Trockenen. Der Grund: Bei Ausbüttel gab es einen Wasserrohrbruch.
Gemeldet wurde der Schaden erstmalig um 23.04 Uhr. Der Wasserverband Gifhorn reagierte schnell und schieberte dort das Wasser ab. Erledigt war das kurz nach Mitternacht, wie Geschäftsführer Andreas Schmidt mitteilt. Das hatte Folgen: An der Kläranlage Isenbüttel etwa wurden nur noch 0,3 bar Druck gemessen.
Schnell war vor Ort klar, dass zu viele Haushalte unter den Folgen des Wasserrohrbruches leiden. Meldungen kamen etwa aus dem Bereich Bornsiek, Isenbüttel, Ribbesbüttel, Eyßelheideweg und Waldriede. Deshalb fiel noch in der Nacht die Entscheidung, eine Baufirma anrücken zu lassen, um den Schaden bei Ausbüttel schnellstmöglich zu reparieren. Um 8.30 Uhr am Montag waren diese Arbeiten abgeschlossen und in allen Haushalten hieß es wieder: Wasser marsch.
Kleine Ursache, große Wirkung: Ein Wasserrohrbruch bei Ausbüttel sorgte in umliegenden Orten für Wassernotstand. Foto: André Oestreich Archiv
AZ 07.07.2020
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Rötgesbütteler wünschen sich eine bessere Busanbindung zur Bahn
Rötgesbütteler wünschen sich eine bessere Busanbindung zur Bahn
Rötgesbüttel. Beim Diskussionsabend in der Bürgerhalle diskutierten Bewohner über den künftigen Stundentakt und den neue Haltepunkt.
Dirk Kühn
Ein Meilenstein für den Ort, eine große Errungenschaft für Rötgesbüttel und die umliegenden Orte – „besser geht es eigentlich nicht!“ Lukas Bluth, ÖPNV-Angebotsplaner beim Regionalverband, ließ am Montagabend in der Rötgesbütteler Bürgerhalle an Überzeugungskraft nichts aus, um die Vorzüge des im Bau befindlichen Ausweichgleises, des ab Dezember zu erwartenden Stundentakts auf der Bahnstrecke Braunschweig-Uelzen und des neuen Haltepunkts in Rötgesbüttel anzupreisen. Doch wirklich überzeugen konnte er nicht alle, der knapp 40 Gäste.
Eingeladen hatte die Wählergemeinschaft in Rötgesbüttel (WiR), die Moderation übernahm Frank Schlimme. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Ideen, Vorschläge, Visionen, die im Idealfall dazu führen, dass von den 2300 Einwohnern der Gemeinde, möglichst viele das Auto stehen lassen, um mit Bus und Bahn zur Arbeit zu fahren. Aber wie soll der Busverkehr an den Bahnhaltepunkt angebunden werden, der künftig fast in der Feldmark liegt und nur über eine Straße erreichbar ist, die für einen Bus zu eng ist und keine Wendemöglichkeit bietet? Dazu Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske: Die Planung sei unprofessionell, er habe sich an den Kopf gefasst, als er erstmals davon gehört habe. Diskutiert wurde eine Anbindung des Haltepunktes über die Kreisstraße. Das habe die Bahn jedoch bisher abgelehnt, so Hermann Schölkmann, Rötgesbütteler Bürgermeister. Er signalisierte, gern noch einmal nachhaken zu wollen. Unter Umständen könnte dann der ehemalige Rötgesbütteler Güterbahnhof genutzt werden, eine Fläche, die derzeit von der Kreisstraßenmeisterei in Beschlag genommen ist.
Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske (von links), Rötgesbüttels Bürgermeister Hermann Schölkmann, VLG-Geschäftsführer Stephan Heidenreich und Lukas Bluth, ÖPNV-Angebotsplaner beim Regionalverband. Foto: Dirk Kühn
Wenig Hoffnung für eine bessere Busanbindung machte auch VLG-Geschäftsführer Stephan Heidenreich den Zuhörern. Er verwies auf die Verknüpfungen in Meine und an der Waldried (Gifhorn-Süd). Der Takt der Linie 111 soll im nächsten Jahr verbessert werden, aber eine konkrete Planung für Rötgesbüttel gebe es nicht. Der Nahverkehrsplan sehe lediglich vor, das Angebot eines Rufbusses für eine Verbindung zwischen Ribbesbüttel und Rötgesbüttel. Auch der Vorschlag, die Linie 111 von Leiferde kommend über Vollbüttel und Ribbesbüttel künftig über Rötgesbüttel fahren zu lassen, fand bei Heidenreich keine Zustimmung. Das verlängere die Fahrt um 10 bis 15 Minuten. Er gestand ein: „Rötgesbüttel liegt so ein bisschen im Windschatten.“
Klaus Rautenbach, Vorsitzender der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen schlug vor, dass im Nordkreis geplante Bus-on-Demand-Projekt auch auf die Gemeinde Rötgesbüttel auszudehnen. Heidenreich dazu: Eine Ausweitung sei denkbar, wenn das Pilotprojekt zu positiven Ergebnissen führe.
Rötgesbüttels Bürgermeister mahnte eine Busanbindung nach Leiferde vor allem wegen des Schülerverkehrs an. Wenn die Rötgesbütteler Schüler dort aufs Gymnasium sollen, dann müsse es auch eine Busverbindung geben. Heidenreich stimmte zu, da es derzeit nur ein einziger Schüler sei, habe die VLG eine Vereinbarung mit einem Taxiunternehmen getroffen.
Zum neuen Haltepunkt erläuterte Schölkmann, dass ein Ingenieurbüro mit der Planung von 25 bis 30 Pendlerparkplatzen beauftragt sei. Sie sollen gegenüber des Regenrückhaltebeckens geschaffen werden.
GR 10.03.2020
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Bushaltestelle in Ausbüttel wird doch nicht wie geplant fertig
Bushaltestelle in Ausbüttel wird doch nicht wie geplant fertig
Ribbesbüttel: Kopfschütteln im Gemeinderat über Vorschriften zum Asphalt – Grund- und Gewerbesteuern steigen
Von Ron Niebuhr
Ribbesbüttel.Asphalt ist wohl nicht gleich Asphalt. Auch nicht, wenn er die gleiche Typenbezeichnung trägt. Damit muss sich die Gemeinde Ribbesbüttel derzeit abfinden, verstehen kann es dort allerdings niemand. Die Bauarbeiten an der Bushaltestelle in Ausbüttel ziehen sich dadurch in die Länge.
Bürgermeister Hans-Werner Buske informierte den Gemeinderat am Donnerstagabend über den Stand der Bauarbeiten. „Heute Mittag habe ich geglaubt, kommenden Dienstag würde asphaltiert“, sagte er. Die Anwohner der Langen Straße in Ausbüttel informierte er daher, dass die Straße dann voll gesperrt würde. Doch Pustekuchen! „Inzwischen weiß ich, dass der vorgesehene Asphalt nicht verbaut werden darf“, sagte Buske. Bestellen wollte man ihn in Braunschweig, „weil das Baustoffwerk im Landkreis Gifhorn wohl noch Winterpause macht“, berichtete er.
Doch was in Braunschweig unter der Typenbezeichnung AC32TN verkauft wird, ist anscheinend nicht identisch mit dem Gifhorner Asphalt gleicher Kennung. „Der Braunschweiger Asphalt erfüllt genauso die Vorgaben der Deutschen Industrienorm“, betonte Buske. Er habe bloß eine geringfügig andere Zusammensetzung. Das reichte der zuständigen Behörde, um ihr Okay zum Asphaltieren zu verweigern. Im Ribbesbütteler Rat verstand man die Welt nicht mehr.
Dauert noch: Die Bushaltestelle in Ausbüttel kann wohl vorerst nicht fertiggestellt werden. Foto: Ron Niebuhr
Man darf aber zumindest guter Hoffnung sein, dass diese Baustelle schneller fertig ist als die Umgehung der Bundesstraße 4. Denn die liegt offenbar auf Eis, obwohl das Planfeststellungsverfahren sehr weit fortgeschritten ist. Schuld daran ist die A 39. Deren Planung hat erstmal Vorrang. Am Personal, um beide Projekte parallel zu bearbeiten, fehlt es allem Anschein nach in der Landesbehörde. Gemeinsam mit Rötgesbüttels Bürgermeister Hermann Schölkmann möchte Buske dennoch versuchen, über die Dorfregion Druck zu machen. Denn die Chance, die alte B 4 innerorts im Zuge des Förderprogrammes umzugestalten, kann man nur ergreifen, wenn die Umgehung auch innerhalb des Förderzeitraumes gebaut wird.
„Ein Planfeststellungsverfahren ist übrigens nicht ewig gültig“, warnte Michael Kraft (CDU) davor, dass man in ein paar Jahren womöglich wieder bei Null anfangen müsse. „Und dann kommt die Umgehung in den nächsten 20 Jahren nicht.“
Den im Finanzausschuss vorberatenen Haushaltsplan genehmigte der Rat bei nur einer Gegenstimme. Bürgermeister Buske wies noch einmal darauf hin, dass man immens unter den von Kreis und Samtgemeinde erhobenen Umlagen leide. „Sie sind wegen der beitragsfreien Kinderbetreuung stark gestiegen“, sagte Buske. Für Ribbesbüttel war es daher unvermeidbar, die Grund- und Gewerbesteuern auf 450 Prozent anzuheben.
AZ 08.02.2020
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Ribbesbüttel will neue Bausünden verhindern
Ribbesbüttel will neue Bausünden verhindern
Dazu möchte der Bauausschuss für den Bereich Dorfstraße einen neuen Bebauungsplan.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Die Marschrichtung ist klar: Die Gemeinde Ribbesbüttel will das typische Erscheinungsbild des alten Ortskerns erhalten und dem Dorfbild nicht entsprechende Neubauten verhindern. Anlass lieferte der Bau eines Mehrfamilienhauses an der Dorfstraße, das den Wünschen von Nachbarn und Politik nicht entspricht. Um solche Bausünden zu verhindern, wurde die Notbremse gezogen und eine Veränderungssperre erlassen.
Die Farbe der Klinker bei Neubauten soll festgelegt werden. Stock
Der nächste Schritt ist jetzt ein vorgezogener Bebauungsplan mit örtlicher Bauvorschrift, der von der Art der Bebauung bis zu den Farben für die vorgeschriebene Klinkerfassade optisch vieles regelt. Den konkreten Anlass liefern Pläne zur Bebauung einer Fläche gegenüber der Schule. Im Entwurf, den der Bauausschuss nach reger Diskussion zur Auslegung empfahl, werden Investoren enge Grenzen gesetzt. Zu den Vorgaben zählen eine Grundflächenzahl von 0,4 bei einer Grundstücksgröße von mindestens 750 Quadratmetern und der ausschließliche Bau von Einzel- oder Doppelhäusern. Festgelegt werden zudem die Firsthöhe sowie Farben, unter denen Bauherrn bei Klinkermauer und Dachziegeln wählen können. Bei der Auswahl orientierte sich der Ausschuss an den Vorgaben, die Wasbüttel im Bebauungsplan für seinen alten Ortskern gemacht hatte. Aus Sicht der Politik sind auf der im Fokus stehenden Fläche an der Dorfstraße ohnehin nur drei Bauten denkbar.
Spannend wird es für Bauwillige in Vollbüttel: Bürgermeister Hans-Werner Buske teilte mit, dass die Vergabe der Grundstücke im geplanten Baugebiet „Langen Ehlern“ im März erfolgen soll. Zuständig dafür ist die Samtgemeinde. Zudem berichtete Buske von einer anstehenden Pflanzaktion im Außenbereich des Spielplatzes Ausbüttel.
GR 04.02.2020
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