Regelwerk für Bauten im alten Ortskern steht
Der Rat Ribbesbüttel beschließt eine Erhaltungssatzung sowie den Etat für 2021.
Daniela Burucker
Ribbesbüttel Nach längerer Vorplanung hat die Politik Nägel mit Köpfen gemacht und die Erhaltungssatzung „Alter Ortskern Ribbesbüttel“ beschlossen. Damit ist sichergestellt, dass der Ort in deren Geltungsbereich in seiner Optik erhalten wird.
Bürgermeister Hans Werner Buskle (rechts) gratuliert Karin Betker zur Beförderung. Daniela Burucker
Bei der Sitzung im Vollbütteler Raiffeisengebäude wurde zugleich ein Leitfaden verabschiedet, der Bauwilligen Aufschluss darüber gibt, was bei Um- und Neubauten hinsichtlich Firsthöhe, Dachform und Außenwänden gewünscht ist. Auslöser für die Regelung war der Abriss eines alten Bauernhauses gegenüber der Schule und der Neubau eines Wohngebäudes, das in Große und Optik nicht zur historischen Architektur passt. Dass sich Derartiges wiederholt, wird durch die Begrenzung auf zwei Wohneinheiten bei einer Grundstücksgröße von mindestens 750 Quadratmetern verhindert. „Wenn jemand in diesem Gebiet eine bauliche Veränderung plant, muss er sich mit der Gemeinde auseinandersetzen“, sagte Bürgermeister Hans Werner Buske. „Wir wollen keine strengen Vorgaben sondern individuelle Lösungen.“ Die Arbeitsgruppe, die den Leitfaden entwickelt hat, steht für kostenlose Beratungen in den Startlöchern. Neben den nicht von einem Bebauungsplan erfassten Bereichen der Dorfstraße erstreckt sich der Geltungsbereich auch auf die Freifläche an der Gutsstraße, Heerstraße und Masch.
Zweites großes Thema war der Haushalt für das laufende Jahr. Der einstimmig beschlossene Etat weist im Ergebnishaushalt ein Volumen von rund 2,1 Millionen Euro und eine Deckungslücke von 216.900 Euro aus. Im Finanzhaushalt beläuft sich der Fehlbetrag bei den Investitionen gar auf 770.000 Euro. Der dickste Brocken ist das Gewerbegebiet in Ribbesbüttel. Falls sich dafür kein Investor findet, fasst die Gemeinde dessen Entwicklung in Eigenregie ins Auge.
Bis Ende März will Buske geklärt haben, wohin die Reise gehen soll. „Wir hoffen auf einen Investor, der die Gemeinde finanziell aus dem Spiel nimmt“, betonte er. Das Projekt hat ein Volumen von 1,8 Millionen Euro. Bei der Erläuterung der Eckdaten stellte der Bürgermeister den „Corona-Effekt“ heraus, der allein bei der Einkommenssteuer ein Minus von 166.000 Euro zur Folge hat. „Das zieht sich wie ein roter Faden durch den Etat“, sagte er. „Meine persönliche Sicht ist, dass sich der Haushalt erst in einigen Jahren erholen wird.“
Als Dankeschön für das Werkeln am Haushalt überreichte Buske, Karin Betker einen Blumenstrauß, mit dem Rat und Verwaltung der frisch gekürten Abteilungsleiterin im Samtgemeinde-Finanzressort zugleich zur Beförderung gratulierte. Für die Kommunalwahl am 12. September berief der Rat Tobias Schweckendiek zum Wahlleiter, Stefan Prekale und Petra Rodat zu dessen Stellvertretern.
GR 06.03.2021