Rötgesbütteler wünschen sich eine bessere Busanbindung zur Bahn

Rötgesbüttel.  Beim Diskussionsabend in der Bürgerhalle diskutierten Bewohner über den künftigen Stundentakt und den neue Haltepunkt.

Dirk Kühn

Ein Meilenstein für den Ort, eine große Errungenschaft für Rötgesbüttel und die umliegenden Orte – „besser geht es eigentlich nicht!“ Lukas Bluth, ÖPNV-Angebotsplaner beim Regionalverband, ließ am Montagabend in der Rötgesbütteler Bürgerhalle an Überzeugungskraft nichts aus, um die Vorzüge des im Bau befindlichen Ausweichgleises, des ab Dezember zu erwartenden Stundentakts auf der Bahnstrecke Braunschweig-Uelzen und des neuen Haltepunkts in Rötgesbüttel anzupreisen. Doch wirklich überzeugen konnte er nicht alle, der knapp 40 Gäste.

Eingeladen hatte die Wählergemeinschaft in Rötgesbüttel (WiR), die Moderation übernahm Frank Schlimme. Im Mittelpunkt der Diskussion standen Ideen, Vorschläge, Visionen, die im Idealfall dazu führen, dass von den 2300 Einwohnern der Gemeinde, möglichst viele das Auto stehen lassen, um mit Bus und Bahn zur Arbeit zu fahren. Aber wie soll der Busverkehr an den Bahnhaltepunkt angebunden werden, der künftig fast in der Feldmark liegt und nur über eine Straße erreichbar ist, die für einen Bus zu eng ist und keine Wendemöglichkeit bietet? Dazu Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske: Die Planung sei unprofessionell, er habe sich an den Kopf gefasst, als er erstmals davon gehört habe. Diskutiert wurde eine Anbindung des Haltepunktes über die Kreisstraße. Das habe die Bahn jedoch bisher abgelehnt, so Hermann Schölkmann, Rötgesbütteler Bürgermeister. Er signalisierte, gern noch einmal nachhaken zu wollen. Unter Umständen könnte dann der ehemalige Rötgesbütteler Güterbahnhof genutzt werden, eine Fläche, die derzeit von der Kreisstraßenmeisterei in Beschlag genommen ist.

 

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Ribbesbüttels Bürgermeister Hans-Werner Buske (von links), Rötgesbüttels Bürgermeister Hermann Schölkmann, VLG-Geschäftsführer Stephan Heidenreich und Lukas Bluth, ÖPNV-Angebotsplaner beim Regionalverband. Foto: Dirk Kühn

Wenig Hoffnung für eine bessere Busanbindung machte auch VLG-Geschäftsführer Stephan Heidenreich den Zuhörern. Er verwies auf die Verknüpfungen in Meine und an der Waldried (Gifhorn-Süd). Der Takt der Linie 111 soll im nächsten Jahr verbessert werden, aber eine konkrete Planung für Rötgesbüttel gebe es nicht. Der Nahverkehrsplan sehe lediglich vor, das Angebot eines Rufbusses für eine Verbindung zwischen Ribbesbüttel und Rötgesbüttel. Auch der Vorschlag, die Linie 111 von Leiferde kommend über Vollbüttel und Ribbesbüttel künftig über Rötgesbüttel fahren zu lassen, fand bei Heidenreich keine Zustimmung. Das verlängere die Fahrt um 10 bis 15 Minuten. Er gestand ein: „Rötgesbüttel liegt so ein bisschen im Windschatten.“

Klaus Rautenbach, Vorsitzender der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen schlug vor, dass im Nordkreis geplante Bus-on-Demand-Projekt auch auf die Gemeinde Rötgesbüttel auszudehnen. Heidenreich dazu: Eine Ausweitung sei denkbar, wenn das Pilotprojekt zu positiven Ergebnissen führe.

Rötgesbüttels Bürgermeister mahnte eine Busanbindung nach Leiferde vor allem wegen des Schülerverkehrs an. Wenn die Rötgesbütteler Schüler dort aufs Gymnasium sollen, dann müsse es auch eine Busverbindung geben. Heidenreich stimmte zu, da es derzeit nur ein einziger Schüler sei, habe die VLG eine Vereinbarung mit einem Taxiunternehmen getroffen.

Zum neuen Haltepunkt erläuterte Schölkmann, dass ein Ingenieurbüro mit der Planung von 25 bis 30 Pendlerparkplatzen beauftragt sei. Sie sollen gegenüber des Regenrückhaltebeckens geschaffen werden.

GR 10.03.2020