Mülleimer an Grundschule quillt über mit Hundekot

Ribbesbüttels Gemeindearbeiter ist krank – Bürgermeister Hans-Werner-Buske übernimmt die Leerung selbst

Von Christian Franz

Ribbesbüttel Ausgerechnet der Mülleimer an der Bushaltestelle der Grundschule Ribbesbüttel quoll in den letzten Tagen vor den Weihnachtsferien über mit Hundekotbeuteln. Das ist weder schön noch gesund – und wie sollen die Kinder ihre Kleinabfälle wegwerfen?

Grundschule Rektorin Gabriele Meiners bestätigte den Sachverhalt, den aufmerksame Bürger der Redaktion gemeldet hatten: „Ich wollte mich ohnehin noch an die Gemeinde wenden.“

Meiners nahm gleich einmal das örtliche Tierschutzzentrum aus der Schusslinie, das einige Ribbesbütteler als Verursacher annahmen. „Nein, die Gassigeher sind das nicht. Aber woher das kommt, da habe ich keine Vermutung“, sagte Meiners.

Gassigeher des Tierschutz- zentrums führen Hunde ins Feld

Eine Sprecherin des Tierschutzvereins betonte: „An uns liegt das nicht.“ Das sei auch belegbar. Generell führe der Weg der ehrenamtlichen Spaziergänger mit Hunden in die Feldmark in entgegengesetzter Richtung. Zudem gebe es zurzeit nur zwei Hunde, die überhaupt vor die Pforte des Tierheims dürften. Und selbst sie warteten bei dem schlechten Wetter oft vergebens auf Gassigeher, denen Kälte und Regen nichts ausmachten.

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Der Abfalleimer an der Bushaltestelle vor der Grundschule Ribbesbüttel fließt mit Hundekotbeuteln über. Privat

Das Ribbesbütteler Problem scheint also hausgemacht im Dorf, wo auch ein Spender für Hundekotbeutel steht.

Bürgermeister Hans-Werner Buske sagte auf Anfrage, der Gemeinde fehle seit zwei Monaten ein erkrankter Arbeiter. Ein zweiter, der durchhalte, sei über 80 Jahre alt. Buskes eigene Kontrollfahrt in Ribbesbüttel ergab dann, dass alle Abfalleimer geleert waren – nur nicht der übervolle vor der Schule.

Unwirsch reagierte der Bürgermeister darauf, dass sich die Bürger an die Öffentlichkeit gewandt hätten, statt einfach ihn persönlich im Gemeinde zu informieren.

Entsorgung durch den Landkreis wäre teuer

Einmal durch die Rundschau-Redaktion informiert, fuhr Buske tatsächlich sofort in die Dorfstraße und nahm sich des Problems an. Tatkräftig erledigte Buske einen Job, den wohl die wenigsten mit einem Bürgermeisteramt in Verbindung gebracht hätten.

Den Müll transportierte er mit dem eigenen Wagen zum Bauhof der Gemeinde, um ihn in deren Mülltonnen zu entsorgen. Für solch grobe Einsätze hat Buske im Wagen sicherheitshalber eine Wanne.

Es einfach selbst zu machen, sei noch die unkompliziertest Lösung, gab sich Buske pragmatisch. Den Landkreis für die Abfallentsorgung zu informieren, dauere viel zu lange und koste die Gemeinde am Ende noch eine Stange Geld.

Ribbesbüttels 95 Grundschulkinder jedenfalls können nach den Weihnachtsferien jedenfalls wieder an einer sauberen Haltestelle auf den Bus warten.

23.12.2022 Gifhorner Rundschau