Entscheidung steht: Übergangs-Kita kommt nach Vollbüttel

Samtgemeinderat beschließt Provisorium bis zur Fertigstellung des Anbaus in Ribbesbüttel

Von Ron Niebuhr

Samtgemeinde Isenbüttel. Samtgemeindeweit fehlen rund 70 Plätze in der Kinderbetreuung. Abhilfe soll bis zur Erweiterung der Kita in Ribbesbüttel eine provisorische Kita in Vollbüttel schaffen. Das beschloss der Samtgemeinderat einstimmig. Daneben ging es um Geflüchtete aus der Ukraine, Spenden und Personalien.

„Uns fehlen leider Plätze zur Kinderbetreuung“, sagte Samtgemeindebürgermeister Jannis Gaus. Das sei vor allem dem „gesellschaftlichen Trend“ geschuldet, dass immer mehr Eltern ihre Kinder immer früher und länger betreuen lassen wollen. Und den Umständen, dass der Bund einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung festgelegt hat und das Land diese für Eltern obendrein kostenlos gemacht hat. Die Folge: „Es reicht hinten und vorne nicht“, sagte Gaus. Bis zur Fertigstellung der Erweiterung in Ribbesbüttel müsse man daher ein Provisorium schaffen.

Die beste Lösung sei, den ehemaligen Vollbütteler Jugendtreff umzubauen, sagte Gaus. Gunnar Windmüller aus dem Bauamt berichtete, dass man nach einer Besichtigung mit Vertretern der Genehmigungsbehörde und möglichen Betreibern zu diesem Ergebnis gekommen sei. Was zu tun bleibt: Verbesserung des Brandschutzes, ein Treppenhaus abtrennen, die Toiletten kindgerecht umgestalten, Spielgeräte aufstellen und das Außengelände umzäunen. „Der Aufwand bleibt also überschaubar“, fasste Windmüller zusammen. Mit 113.000 Euro rechnet die Verwaltung.

 

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Als provisorische Kita geeignet: Im Raiffeisengebäude in Vollbüttel ist der Umbauaufwand überschaubar. Foto: Sebastian Preuß/Archiv

Annegret Langbein (CDU) bedauerte, dass Jelpke nicht berücksichtigt worden sei. Bei Nutzung des Jelpker Dorfgemeinschaftshauses hätte man „100.000 Euro sparen können“, meinte sie. Denn das sei schon mal als Kita genutzt worden. Gaus erwiderte, dass „externe Fachleute“ sich klar für Vollbüttel ausgesprochen hätten, auch weil dort der Betreuungsbedarf am größten sei. Christian Wrede (CDU) betonte, dass zwar niemandem ein Vorwurf zu machen sei, es aber nicht noch einmal passieren dürfe, Platzbedarf nicht decken zu können.

Geflüchtete aus der Ukraine sind auch in der Samtgemeinde angekommen. Auf Wunsch der Grünen stellte die Verwaltung die Situation dar. „Bei uns sind 92 Geflüchtete gemeldet. Es könnten auch mehr sein, weil viele privat untergebracht sind“, sagte Gaus. Die Realschule in Calberlah besuchten derzeit 15 Jugendliche, neun Kinder die Grundschulen. Die Samtgemeinde übernehme Kosten von bis zu 200 Euro je Schüler für Lehrmaterial. Geplant sei, einen Dolmetscher einzustellen und ein Grillfest zum gegenseitigen Kennenlernen zu feiern. Der Rat beschloss, zu Sitzungen des Samtgemeindeausschusses künftig stets auch die Vertreter der Helferkreise sowie die Gleichstellungsbeauftragten einzuladen, sobald die Situation der Geflüchteten Thema ist.

Petra Rodat, bisher Leiterin der Abteilung Bürgerservice und Ordnung im Isenbütteler Rathaus, wird auf eigenen Wunsch zur Stadt Wedel in Schleswig-Holstein versetzt. Und Fachbereichsleiter Tobias Schweckendiek wird zum Samtgemeindeverwaltungsrat befördert. Beides beschloss der Rat einstimmig. Hans-Joachim Höpfner (Grüne) begrüßte das und wies darauf hin, dass man bei allen Stellen prüfen sollte, ob eine Beförderung angebracht ist, nicht nur bei Führungspositionen. Gaus erwiderte, dass eine „externe Bewertung“ aller Stellen angestrebt werde. „Das geht aber leider nicht von heute auf morgen.“

AZ 30.04.2022