Vollbüttel

Eine Kreuzfahrt soll Entspannung bringen, kann aber auch für Spannung sorgen. Zumindest wenn sie so verläuft wie im Krimi „Moffenkind“. Den stellte Autor Jörg Böhm am Freitagabend im Vollbütteler Raiffeisengebäude auf Einladung der Landfrauen aus Meinersen und Ribbesbüttel vor.

Die Meinerser Landfrauen-Chefin Ilse-Marie Brennecke begrüßte Böhm und die Zuhörer im voll besetzten Saal gemeinsam mit ihrer Ribbesbütteler Kollegin Ute Löbbecke. Böhm stellte zunächst seinen Aida-Kreuzfahrt-Krimi „Moffenkind“ vor und las später aus Landhaus-Krimis der Reihe um Ermittlerin Emma Hansen. Eine Fragerunde schloss sich an. Und wer wollte, konnte Bücher signieren lassen.

Seit vier Jahren macht Böhm Lesereisen auf Aida-Kreuzfahrtschiffen. „Nun werden Sie vielleicht sagen, dass ich da leichtes Spiel habe. Es kann ja niemand weg. Aber man glaubt gar nicht, wie schnell sie da die Rettungsboote zu Wasser lassen können“, scherzte er. Besonders freute sich der 37-jährige Journalist, Soziologe und Philosoph, immerhin zwei Männer im Vollbütteler Publikum zu entdecken. „Ich hoffe mal, Sie sind nicht nur wegen des Käses hier“, sagte er mit Blick auf die Pausen-Snacks.

Vorab erklärte Böhm, was ein „Moffenkind“ ist: „Moffe“ ist ein Schimpfwort der Holländer für Deutsche. „So nennt man dort das Poloch eines Affen“, verriet Böhm. Und ein Moffenkind ist ein während der Besetzung im Zweiten Weltkrieg gezeugtes Kind einer Holländerin und eines Deutschen. Damit war klar: Auch in Böhms Kreuzfahrtkrimi ging es wie in den meisten seiner Werke um ein Ereignis in der Vergangenheit, das sich bis in die Gegenwart tödlich auswirkt.
 

Von Ron Niebuhr

Aller Zeitung Online 21.10.2017