Ein Weihnachtsgeschenk fürs Kinomuseum

60 Kilogramm schwere Filmrolle für IMAX-Rundum-Kino aus dem Technik-Museum in Speyer in Vollbüttel eingetroffen

Vollbüttel. Rundum-Kino, mittendrin im Film sein – eine Technik, die mit Hilfe von IMAX in den 1970-er Jahren ins Kino kam. Ein Stück dieser außergewöhnlichen Kinogeschichte nennt das Kinomuseum Vollbüttel jetzt sein eigen: Eine 60 Kilogramm schwere Filmrolle mit einem Durchmesser von 1,10 Meter gab’s als vorgezogenes Weihnachtsgeschenk für den Verein der Freunde und Förderer des Museums.

Vereinsvorsitzender Peter Schade-Didschies war ein paar Tage in der Pfalz unterwegs und erkundete die Region. „Nahezu zwangsläufig kam ich auch auf die Idee, das Technik-Museum in Speyer zu besuchen.“ In diesem Museum gibt es das einzige IMAX-Dome-Theater in Deutschland. Im Museumsshop fand Schade-Didschies eine ausgebrannte Xenonlampe dieses Kinos, „an der ich verständlicherweise nicht vorbeigehen konnte“. Beim Kauf frage er, ob er nicht vielleicht mal mit dem Vorführer reden könne.

Kein Problem: „Markus Albrecht hat mich sehr herzlich in das Allerheiligste, den Vorführraum, gebeten.“ Dabei meldete Schade-Didschies ganz vorsichtig Interesse an einer der nicht mehr vorführbaren Filmkopien an. „Natürlich rechnete ich vorerst nicht damit, dass dieser Wunsch in Erfüllung gehen würde.“

Falsch gedacht – schon wenig später meldete sich Albrecht. „Danach ging alles sehr schnell.“ Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden des Vereins, Bernd Riechers, fuhr Schade-Didschies nach Speyer. „Ein Riesen-Teil“, berichtet Riechers von dem Kraftakt, die 60 Kilogramm schwere Rolle in den Kofferraum zu bekommen. „Das passte gerade so.“

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Kinomuseum Vollbüttel: Bernd Riechers (l.) und Peter Schade-Didschies haben die 60 Kilogramm schwere Filmrolle aus Speyer abgeholt. Sebastian Preuß

In Vollbüttel wird der 42-minütige Film „The Flight“ wohl nie laufen können, dafür braucht es ein spezielles Vorführgerät – und die entsprechende Leinwand. „Im IMAX-Dome werden die Filme in einer Kuppel auf 800 Quadratmeter Leinwand gezeigt“, erklärt Riechers. Dank der ausführlichen Videoaufnahmen, die er dort gemacht hat, „können wir den Besuchern in der nächsten Saison einen Eindruck von der Vorführtechnik vermitteln“. Schade-Didschies lacht: „Wie lautete der Slogan unserer Ausstellung? ,Wir können auch größer’.“ Was damit wohl bewiesen wäre. tru

AZ 22.12.2018