Katzen über Katzen: Tierheim in Ribbesbüttel ist rappelvoll

Alleine zwölf Tiere stammen aus einem verwahrlosten Haushalt – Bemühungen um Vermittlung

Von Christina Rudert

Ribbesbüttel. Katzen, wohin man blickt. Ein großer grauer Kater sitzt zusammengekauert auf einem Brett, die rotbraune Samtpfote hat sich farblich komplett der Wand angepasst. Fünf drei Wochen alte Babys sind mit ihrer Mutter in der Kleintier-Villa untergebracht. „Das Tierheim ist rappelvoll“, sagt Gabriele Asseburg-Schwalki, Vorsitzende des Tierschutzvereins Gifhorn und Umgebung. Ein Dutzend der Stubentiger stammt aus einem Animal Hoarding.

Animal Hoarding ist ein psychisches Krankheitsbild, eine Person hält zahlreiche Tiere, kann sie aber nicht angemessen versorgen. „Wir hatten einen anonymen Hinweis auf so einen Fall“, berichtet Janina Bieling. „Die Frau war beinahe froh, dass wir die Katzen mitgenommen haben.“ Daraus, dass die Tiere recht scheu sind, schließt sie, dass die Besitzerin gar keinen Kontakt mehr zu den Katzen hatte. „Sie sind aber in vergleichsweise gutem Zustand.“ Und abzugeben – zu zweit oder in einen Haushalt, wo schon eine Katze lebt.

„Außerdem haben wir auf einem ehemaligen Bauernhof in der Samtgemeinde Isenbüttel ein Dutzend Katzen aufgelesen“, erzählt Gabriele Asseburg-Schwalki. Sechs wurden sofort kastriert und anschließend wieder auf den Hof gebracht. Und auch hier gab es eine tragende Katze, die noch nicht entbunden hat. „Sie braucht eigentlich nur einen ruhigen Raum, den Rest macht sie völlig alleine“, sagt Asseburg-Schwalki.

Nach wie vor sind die Campingplätze ein Problem. „Auf dem Platz Waldesruh müssen wir kontinuierlich dran bleiben, weil niemand von den Bewohnern uns informiert“, bedauert Janina Bieling den unnötigen Aufwand für die Helfer. „Die Besitzer haben nicht mal die Hausordnung geändert, dass nur kastrierte Katzen aufgenommen werden dürfen, und die große Spende, die man uns nach der Kastrationsaktion voriges Jahr versprochen hat, ist auch nie gekommen.“

Alle Katzen, die das Tierheim in Ribbesbüttel vermittelt, sind auf der Homepage www.tierschutz-gifhorn.de aufgelistet.

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Ein schwerer Stand: Janina Bieling hat alle Hände voll zu tun, um für das Wohlergehen der vielen Tiere zu sorgen. Christina Rudert

AZ 21.06.2018